Die Testfahrten haben begonnen und der erste Verlierer scheint festzustehen: Renault. Alle Teams mit französischer Power kämpfen, allen voran Red Bull. Für den ein oder anderen erscheint es nun ein guter Schachzug, dass Lotus die ersten Testfahrten aussitzt und von den Fehlern und Problemen der Konkurrenz lernen kann. Von Absicht will Pad Symonds, der ehemalige Technische Direktor bei Renault - heute Lotus - aber nicht sprechen. "Ich denke nicht, dass Lotus eine Wahl hatte", sagte Symonds.

Seit langem ist bekannt, dass Lotus mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft. Teilweise wurde sogar spekuliert, ob das Team 2014 überhaupt noch in der Startaufstellung stehen würde. Besonders mit dem immer wieder auftauchenden Quantum-Deal rückte die finanzielle Lage in den Vordergrund. Am Ende der letzten Saison tauchten Dokumente auf, die angeblich belegten, dass Lotus das Gehalt der Angestellten nicht rechtzeitig bezahlen konnte - Diskussionen um den Lohn von Kimi Räikkönen hielten sich hartnäckig. Zuletzt musste das Team immer wieder schmerzhafte Verluste hinnehmen, James Allison - heute Technischer Direktor bei Ferrari - oder zuletzt Teamchef Eric Boullier, der bei McLaren anheuerte, sind nur einige Beispiele.

Insgesamt blickt Symonds - heute Chief Technical Officer von Williams - mit Sorge auf die Lage seines ehemaligen Teams. "Lotus hat in den letzten paar Monaten in allen Bereichen Angestellte verloren, daher denke ich, dass alle im Team eine Idee hatten, wo sie [Lotus] hingehen werden", mutmaßte Symonds gegenüber Sky Sports HD. "Ich denke, die gesamte Boxengasse hat etwas Mitgefühl für ihre Situation."