Der zweite Testtag in Jerez endete für Valtteri Bottas erneut mit der drittschnellsten Zeit und spulte 47 Runden ab. Allerdings war sein Tag frühzeitig beendet als er ein Problem mit der Hinterachse feststellte und vom Williams auffordert wurde, das sofort überprüfen zu lassen. Dennoch sprach der Finne von einem produktiven Tag. "Heute haben wir besonders viel von den Mercedes-Leuten bezüglich des Motors, der Fahrbarkeit und des ERS-Systems gelernt", verriet Bottas.

Auf jeder einzelnen Runde fallen dem 24-Jährigen Fortschritte auf. Gleichzeitig ist für den Williams-Mann klar, dass noch viele Schritte fehlen, um wirklich glücklich zu sein. "Wenn jetzt dann irgendwann alles richtig funktioniert, ist der nächste Schritt, mehr Kilometer auf das Auto zu fahren und dann zu sehen, ob es wirklich zuverlässig ist", fuhr Bottas fort.

Umso überraschender fand er die Leistung von Mercedes, die mit Nico Rosberg am Steuer 97 Runden abspulten. "Es war beeindruckend, dass sie schon an dem Punkt angekommen sind, an dem sie eine so große Rundenanzahl hinlegen können", gab Bottas zu. Gleichsam wollte er nicht von einem Vorteil für die Silberpfeile sprechen, oder Williams mit anderen Teams vergleichen. "Jeder macht momentan seine eigenen Tests. Es ist sehr schwierig, sich mit anderen Autos zu vergleichen, oder auf Rundenzeiten oder das Handling der anderen Boliden zu schauen."

Im Gegensatz zum Handling der anderen Autos, konnte er zum Verhalten des Williams etwas mehr Auskunft geben. Besonders das neue "brake-by-wyre"-System der Hinterrädern ist ganz nach dem Geschmack des Finnen, wie er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com verriet: "Die Hinterachse kommt mehr, aber Mercedes hat mit der Power Unit eine sehr gute Lösung gefunden und daher habe ich keine Probleme beim Bremsen." Allerdings habe sich das Bremsgefühl etwas verändert - für Bottas nicht zum Nachteil. "Das Pedal fühlt sich steifer an, was ich mag."

Ebenfalls anders ist das Gefühl bei Regen, wie Bottas am Vormittag feststellen musste. "Es ist definitiv ein bisschen schwieriger im Nassen. Die Power kommt ein bisschen anders und du musst sehr viel Gefühl im rechten Fuß haben, wenn die Bedingungen rutschig sind", erklärte der Williams-Mann. "Ich genieße es wirklich, dieses Auto zu fahren und ich erwarte mir noch eine Menge Spaß."