Der Originalplan sah vor, dass Jenson Button den MP4-29 am Dienstag und Mittwoch testet und dann das Cockpit an seinen Neo-Teamkollegen Kevin Magnussen weiterreicht. Doch nach den Problemen am ersten Testtag hat McLaren seinen Plan geändert und lässt Button am Donnerstagvormittag noch mal ran.

Der Brite beendete den zweiten Testtag nach 43 Runden auf Platz eins, sechs Zehntel vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen. "Heute war eigentlich unser erster Testtag, gestern gab's keine Show. Wir verstehen das Auto immer besser, wie sich der Motor verhält und alles andere. Es gibt nichts, das mich erschreckt. Natürlich liegt noch Arbeit vor uns, aber das ist nichts, was wir nicht schaffen könnten", erklärte der McLaren-Pilot. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten ist Button für die restlichen Testfahrten positiv gestimmt.

"Über die Wintermonate war es unser Hauptziel ein zuverlässiges Auto mit einer soliden Basis zu bauen. Die Autos werden sich in den kommenden Monaten noch extrem verändern, sodass eine gute Basis entscheidend ist und ich denke, dass wir diese haben", betonte Button. Mit den neuen Turbomotoren, speziell deren Sound, hat er sich bereits angefreundet. "Ehrlich gesagt, hat sich noch kein F1-Auto, das ich gefahren habe, so angehört. Ich habe den Sound der V10- und V8-Motoren geliebt, aber nun haben wir eben die Turbomotoren. So lange wir coole Rennen zeigen, werden die Fans es lieben", meinte Button. Das Fahren der neuen Autos würde hingegen schon jetzt riesen Spaß machen.

"Die Autos sind nicht einfach zu fahren, aber es macht Spaß. Du hast sehr viel, mit dem du spielen kannst. Das Bremssystem ist extrem kompliziert, weshalb ich heute einige Momente erlebt habe, in denen ich mich im Kies wiederfand", verriet der Brite. Was die generelle Performance angeht, liegen die neuen Autos noch hinter den Vorjahresmodellen. Buttons Bestzeit von 1:24.165 Minuten war rund sechs Sekunden langsamer als die Vorjahres-Bestzeit in Jerez. "Keine Ahnung, welche Reifen wir 2013 gefahren sind. Heute hatten wir die medium Reifen drauf, die rund eine halbe Sekunde langsamer sind als die Vorjahresmodelle. Zudem sind die Autos schwerer, was zusätzlich 1 bis 1,2 Sekunden bedeutet. Das macht insgesamt 1,6 bis 1,8 Sekunde allein durch diese beiden Änderungen", erklärte der McLaren-Pilot.

Performancesteigerung bis Australien

Bis zum Ende der Jerez-Testfahrten am Freitag sollten die Boliden allerdings nur noch vier Sekunden zurückliegen. "Ich denke, dass wir noch 1:22er-Rundenzeiten sehen werden, aber wir werden bestimmt langsamer sein als letztes Jahr, immerhin ist es der erste Test mit dem neuen Paket. Im Vorjahr hatte sich vor den Tests nicht viel geändert, somit konnten wir sofort rausgehen und schnelle Rundenzeiten fahren", sagte Button. Bis zum Saisonauftakt in Australien geht er von einer deutlichen Performancesteigerung. "Nach den ersten drei Rennen werden wir wohl noch einmal eine Sekunde schneller sein. Am Ende des Jahres könnte es sein, dass wir gar nicht mehr so weit von den Rundenzeiten von 2013 entfernt liegen", meinte Button.

Button sorgte am Mittwoch auch für den emotionalsten Moment. Mit einem speziellen Helmdesign gedachte er an seinen kürzlich verstorbenen Vater John.