Als die größte Revolution in der Geschichte der Formel 1 wird die Einführung der 1,6-Liter-V6-Turbomotoren gemeinhin bezeichnet. Mercedes versorgt 2014 vier Rennställe mit neuen PU106A Hybrid Power Unit und befindet sich in dieser Beziehung gleichauf mit Renault, während Ferrari nur drei Teams ausstattet. Neben dem eigenen Werksteam kommen auch McLaren, Force India und neuerdings Williams in den Genuss von Pferdestärken aus dem Hause Mercedes. Rund um den Großen Preis von Monaco des Vorjahres entschied man sich dazu, drei Kundenteams auszustatten und hatte somit genügend Vorlaufzeit, um die nötigen Vorkehrungen in der Motorenschmiede zu Brixworth zu treffen.

Mit Williams gewann Mercedes ein neues Kundenteam, Foto: Sutton
Mit Williams gewann Mercedes ein neues Kundenteam, Foto: Sutton

"Die Power Unit ist bei allen vier Teams dieselbe, aber die Integration in die Autos ist unterschiedlich", erklärte Andy Cowell, Geschäftsführer von Mercedes AMG High Performance Powertrains. Doch gerade, weil jeder Rennstall einen anderen Ansatz verfolgt, können die Mercedes-Ingenieure profitieren. "Ein Vorteil, vier Teams auszurüsten, ist, dass man von allen Autos lernen kann", legte Cowell dar. "Man lernt zum Beispiel, wie weit man das Arbeitsfenster der Power Unit ausdehnen kann." Aufgrund der geringen Testmöglichkeiten ist es für Mercedes ein besonderes Plus, in der technischen Umbruchsaison vier Teams mit den Turboaggregaten zu beliefern. "Wir haben hier in Jerez 16 Testtage", verdeutlichte Cowell.

Abschied von McLaren

Nach aktuellem Stand wird Mercedes im nächsten Jahr allerdings nur mehr drei Teams ausrüsten, denn die gleichermaßen lange wie erfolgreiche Partnerschaft mit McLaren neigt sich dem Ende zu. Drei Fahrertitel errang das britische Traditionsteam mit von Mercedes-Motoren befeuerten Boliden, doch ab 2015 kommen die Triebwerke wieder von Honda. Bei Mercedes ist man jedoch überzeugt, dass es in den nächsten Monaten trotz der bevorstehenden Trennung keinerlei Probleme geben wird. "Wir haben lange Zeit mit McLaren zusammengearbeitet und viel Respekt vor ihrer Professionalität", so Cowell. "Wir werden auch bis zum Ende des Vertrags gut zusammenarbeiten."