Es dürfte Lewis Hamilton wie ein Déjà-vu vorkommen: wie im Vorjahr crashte der Mercedes-Pilot am ersten Tag der Wintertestfahrten. Dabei lief es bis zu dem Zwischenfall gut für den Briten. Während von Red Bull oder McLaren noch nichts zu sehen war, hatte Hamilton schon 18 Runden respektive 79.704 Kilometer auf dem Circuito de Jerez abgespult und in 1:27.820 Minuten die vorläufige Bestzeit markiert. Aufgrund eines mechanischen Defekts kam der Mercedes-Pilot von der Strecke ab und krachte in die Reifenstapel.

"Es passierte alles so schnell. Ich war auf der Geraden unterwegs und als ich bremste, verlor ich das Auto", erzählte Hamilton. Die Ursache war schnell gefunden. "Wir können bestätigen, dass es am Auto mit der Startnummer 44 einen Defekt am Frontflügel gab. Der Grund wird noch untersucht. Lewis geht es zum Glück gut", twitterte der Rennstall. Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nahm den Crash seines Fahrers locker: "Unfälle wie dieser passieren. Testfahrten sind dazu da, um die Probleme herauszufinden ehe es in die Rennen geht. "

Zumindest habe das Team in den 18 abgespulten Runden sämtliche Systemchecks erfolgreich absolviert. Der weitere Testtag war allerdings für Mercedes gelaufen. Die Mechaniker versuchen das Auto bis Mittwoch wieder zusammenzusetzen. "Das ist eine Herausforderung an sich, denn zu Beginn der Testfahrten ist die Anzahl an neuen Teilen begrenzt. Aber es ist unser Job, mit dieser Herausforderung umzugehen", betonte Wolff. Zudem hielte sich der Schaden in Grenzen: "Das Chassis ist okay. Es ist kein großer Schaden durch den Einschlag entstanden. Wir hoffen somit, dass der Crash keine Auswirkungen auf das restliche Wochenende hat."

Trotz des frühen Testendes zog Hamilton ein positives Fazit. "Andere Teams fuhren nur jeweils eine Runde und das erst einige Stunden, nachdem wir bereits auf der Strecke gewesen waren. Es war also sehr ermutigend", erklärte der Brite. Auch der erste Eindruck vom F1 W05 überzeugte ihn. "Das Auto fühlt sich ziemlich gut an, besonders wenn man bedenkt, dass wir noch sehr früh in unserem Programm sind. Alles in allem war es heute ein positiver Tag, auch wenn er unglücklicherweise frühzeitig zu Ende ging. Aber es ist besser, so etwas passiert hier als in Melbourne." Über die eigene Konkurrenzfähigkeit konnte er noch nichts sagen. "Ich habe das Auto noch nicht am Limit bewegt und habe somit auch noch keine Idee von der Konkurrenzfähigkeit."

Das positive Fazit seines Fahrers stimmt auch Paddy Lowe zuversichtlich. "Das ist ein vielversprechender Indikator für unser Basispaket. Was den Schaden betrifft, sind wir immer noch dabei, die Ursache zu untersuchen. Gemeinsam mit den Reparaturarbeiten am Auto hat dieser Prozess unseren Testtag vorzeitig beendet. Unsere Mannschaften in Brackley und Brixworth haben fantastische Arbeit geleistet, um das Auto für heute Morgen vorzubereiten. Morgen wollen wir unsere bereits gute Anzahl an Runden weiter ausbauen. Bis dahin haben wir über Nacht viele Daten zu analysieren. Die Lernkurve wird in diesem Winter sehr steil sein."