Vier Wochen nach seinem schweren Ski-Unfall haben sich zahlreiche Anhänger von Michael Schumacher in Spa-Francorchamps zusammengefunden. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen sie mit Flaggen und Fan-Kleidung, sowohl in Rot als auch in Silber, um einmal um die Strecke zu marschieren. Auf der Ardennen-Achterbahn gedachten sie an den 45-Jährigen, der weiterhin im künstlichen Koma liegt und sich in einem kritischen, aber stabilen Zustand befindet. Laut der Zeitung Le Soir wurde die Aktion von einer Belgierin in Absprache mit den Rennstreckenbetreibern durchgeführt.

Zwischen 13:30 und 17:00 Uhr wurde der sieben Kilometer lange Kurs komplett geöffnet; Kuchen, Sandwiches und Getränke wurden in der Boxengasse bereitgestellt, der Eintritt war frei. Es wurden zahlreiche Kerzen in friedlicher Atmosphäre für den Kerpener gezündet. Für Schumacher hat die Fahrerstrecke in Belgien eine besondere Bedeutung: 1991 feierte er sein legendäres Jordan-Debüt, ein Jahr später gewann er an selber Stelle seinen ersten Grand Prix. Im Jahre 2004 holte Schumacher schließlich in Spa-Francorchamps den letzten seiner sieben WM-Titel.

Schumacher selbst sagte über die Strecke: "Spa ist wie mein Wohnzimmer; für mich ist es klar die Nummer eins unter den Rennstrecken der Welt. Es ist unheimlich, dass meine speziellen Momente scheinbar immer hier stattgefunden haben - mein Debüt, mein erster Sieg, eine Weltmeisterschaft und viele großartige Rennen." Legendär ist etwa das Rennen 1998, als er zunächst über das Wasser ging und dann mit David Coulthard beim Überrunden kollidierte.

Auch von höchster Stelle erhält der Rekordweltmeister weiter Beistand. Jean Todt besuchte seinen früheren Angestellten am Krankenbett. Er gehört zu den wenigen, die Corinna Schumacher an seinem Bett zulässt. Auch Bernie Ecclestone hatte am Samstagabend seine Wünsche erneuert: "Ich hoffe, dass es Michael schnell besser geht."