Valtteri Bottas hatte es 2013 wahrlich nicht leicht. Zum einen musste er wie für einen Rookie üblich, viele Neuheiten der Formel 1 erlernen, darüber hinaus hatte er aber auch mit dem schwächelnden Williams-Boliden zu kämpfen und schaffte nur einmal den Sprung in die Punkteränge. Sein finnischer Landsmann Mika Häkkinen, der auch in Bottas' Management vertreten ist, ist mit den bisherigen Vorstellungen allerdings hochzufrieden.

"Während die Ergebnisse nicht so beeindruckend aussehen, hat er einen fantastischen Job gemacht und sich in seiner ersten Formel-1-Saison sehr gut geschlagen", lobte der zweimalige Weltmeister. "Er ist konstant und seine Pace ist gut." Vor allem die Konstanz sei enorm wichtig, um Daten zu sammeln und die Entwicklungen zu verstehen, die notwendig seien, um das Auto schneller zu machen, erklärte Häkkinen. "Er hat einen fantastischen Job gemacht, um sich in der Formel 1 zu etablieren, gut mit dem Team zu arbeiten und jedermanns Respekt bei Willams zu erhalten."

Mika Häkkinen und Michael Schumacher beim Portugal GP 1991, Foto: Sutton
Mika Häkkinen und Michael Schumacher beim Portugal GP 1991, Foto: Sutton

Als Häkkinen selbst in die Königsklasse kam und 1991 und 1992 für Lotus startete, habe er enorm viel lernen müssen, um zu verstehen, wie die Formel 1 funktioniert, blickte er zurück. "Wie Valtteri habe ich gelernt, als der Wagen nicht den Speed hatte und in meiner ersten Saison nur zwei Punkte geholt. Aber das ist eine Zeit, in der man kämpfen und sich wirklich beweisen muss, selbst wenn es nur um den 18. oder 19. Platz geht", so der Finne bei Autosport. "Man muss die Füße immer auf dem Boden lassen und sich darauf konzentrieren, das Auto in einer solch schwierigen Situation weiterzuentwickeln."

Wenn ein Fahrer nicht gewinnt oder keine guten Ergebnisse erzielt, würden schnell Zweifel aufkommen, betonte Häkkinen. Aber gerade im Falle von Bottas sei es wichtig, die Fakten zu betrachten und die Realität zu verstehen. "Die Zeitentabelle erzählt den Fans nicht immer die Wahrheit und ich habe große Zuversicht in das, was Valtteri bisher getan hat", bekräftigte er seine hohe Meinung von seinem Schützling.

Häkkinen gewann 1997 in Jerez seinen ersten Grand Prix, Foto: Sutton
Häkkinen gewann 1997 in Jerez seinen ersten Grand Prix, Foto: Sutton

"Es hat sieben Jahre gedauert, bis ich meinen ersten Grand Prix gewonnen habe. Das zeigt, dass man einen langfristigen Blick haben, Vertrauen in die Leute setzen und an sich selbst glauben muss", führte Häkkinen aus. "Es gibt Tage, an denen man nicht gewinnen kann und man muss jedes kleine Detail analysieren, weshalb das der Fall ist." Permanent Dinge zu verändern, führe jedenfalls nicht zum Erfolg, ist sich der Champion von 1998 und 1999 sicher. "Es geht darum, etwas gemeinsam mit dem Team aufzubauen und zu entwickeln."

Laut Häkkinen sei Bottas 2013 deutlich besser als er in seinem ersten Jahr in der Formel 1 gewesen, da den Fahrern heutzutage erheblich mehr Informationen zur Verfügung stünden. "Als ich bei Lotus anfing, sah ich mir die Daten von Ayrton Senna an, der vier Jahre zuvor für Lotus gefahren ist", verdeutlichte er die enormen technologischen Unterschiede. "Aber heute bekommt man so viele Daten von der Strecke und aus dem Simulator, die einem helfen, zu verstehen."

Gerade in seiner Zeit als Williams-Testfahrer habe Bottas viel gelernt, indem er die Arbeit des Teams genau studiert habe, erläuerte Häkkinen. "Das war ein großartiger Trainingsplatz", so der Finne, der anfügte: "Und er ist immer positiv geblieben, motiviert die Leute, zeigt nicht zu viele Emotionen und beschwert sich nicht dauernd. Das war Valtteris Ansatz in der gesamten Saison, was bedeutet, dass er vorbereitet sein wird, wenn er ein konkurrenzfähigeres Auto fährt."