Die Zeiten, in denen brasilianische Fahrer die Formel 1 dominierten, sind lange vorüber. Sammelten einst Piloten wie Ayrton Senna, Nelson Piquet und Emerson Fittipaldi Titel am Fließband, ist mittlerweile Felipe Massa der einzige Vertreter des südamerikanischen Landes in der Königsklasse. Aufgrund dieser Tatsache übten sowohl Massa als auch Rubens Barrichello zuletzt Kritik, dass man brasilianischen Piloten den Weg in die Formel 1 erleichtern müsse.

Diesen Vorstößen kann Cleyton Pinteiro, der Präsident des brasilianischen Automobilverbands (CBA), wenig abgewinnen. "Brasilien ist heute eine Referenz in fast allen Kategorien weltweit", hielt er fest. "Wir haben einen starken nationalen Motorsport, in dem gut bezahlt wird und den Fahrern eine Rendite für ihre Sponsoren geboten wird."

Kanaan, Farfus und Co.

Sowohl Luiz Razia als auch Felipe Nasr verdienten sich in Nachwuchsserien ihre Sporen, erhielten bisher jedoch nicht die Chance, sich in der Formel 1 zu beweisen. Für Pinteiro stellt dieser Umstand jedoch keinen Grund zur Sorge dar. "Razia und Nasr sind in der Formel 1 nicht abwesend, weil es ihnen an Talent mangelt", hielt er fest und legte nach: "Die Formel 1 ist nicht immer die beste Option."

Tony Kanaan gewann das Indy 500, Foto: IndyCar
Tony Kanaan gewann das Indy 500, Foto: IndyCar

Brasilien verfüge über zahlreiche starke Piloten in diversen Rennserien, wovon jedoch leider kaum Notiz genommen werde, klagte Pinteiro. "Wussten Sie, dass Augusto Farfus Vize-Champion der DTM ist?", fragte er. "Ein Brasilianer [Tony Kanaan] gewann das Indy 500 und ein anderer [Helio Castroneves] kämpfte bis zum letzten Rennen um den IndyCar-Titel."

Für den brasilianischen Automobil-Boss steht daher fest: "Die Welt des Motorsports ist nicht auf die Formel 1 beschränkt."