Ameisenbär, Pinocchio, Phallus-Symbol, Stinkefinger: An Kreativität hat es in Fan-Foren bei der Beschreibung der Nasen der neuen F1-Fahrzeuggeneration wahrlich nicht gemangelt. Doch Charlie Whiting, der einige Einblicke in die Fahrzeugdesigns hatte, erzählt von verschiedenen Lösungen, die die Teams präsentieren werden, die aber alle "merkwürdig" aussehen. In den vergangenen Wochen haben die Teams unterschiedliche Studien präsentiert, wie mit der radikalen Absenkung der Nase umzugehen ist. Elegante Entwürfe wie einst beim Brawn BGP 001 sind aber nicht dabei.

Bislang wurden drei Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt: Die bereits oben beschriebene Lösung, bei der an die konventionelle Nase ein auf die Mindestmaße reduzierter Auswuchs nach unten angeflanscht wird, eine weitere Möglichkeit, bei der ein separater Bug wie ein Pflanzen-Ableger nach unten aus der hohen Nase herauswächst, und ein radikales Design, bei dem die gesamte Frontpartie komplett abgesenkt wird und dann steil nach oben ansteigt - die Stufennase in einer Radikal-Ausführung, die an eine Rutschbahn erinnert.

Die elegante Brawn-Lösung von 2009 funktioniert nicht mehr, Foto: Sutton
Die elegante Brawn-Lösung von 2009 funktioniert nicht mehr, Foto: Sutton

"Ich kann natürlich nicht zu viel preisgeben, aber wir haben speziell bei der Nase verschiedene Ausführungen gesehen", sagt Charlie Whiting gegenüber BadgerGP. "Jedes Team versucht, den aerodynamischen Nachteil dieser Regel am besten auszugleichen, und so kommen sie mit verschiedenen Ideen. Ich denke, wir werden einige interessante Designs sehen, die die Leute aber wohl für hässlich und merkwürdig halten werden. Aber ich bin mir sicher, dass wir uns alle dran gewöhnen werden."

Warum sind Designs wie das des BGP001 nicht mehr möglich? Seit dem Verbot des Doppeldiffusors ist das Ziel der Aerodynamiker, möglichst viel Luft in Richtung des verbliebenen, kleinen Diffusors zu bringen, um maximalen Anpressdruck zu erzeugen. Und das funktioniert am besten über hohe Nasen. Aus diesem Grund wollen die Teams nur die Mindestmaße des aerodynamisch ungünstigen Teils einhalten.

"Sie wollen so viel saubere Luft wie möglich über den Frontflügel [und unter der Nase] hindurch lassen wie möglich", erklärt Whiting. "Aber weil die Nase runterkommt, wird es einen ungewollten aerodynamischen Interaktionseffekt zwischen dem Frontflügel und der neuen Nasenhöhe geben. Deshalb geben sie ihr Bestes, um diese Dinge zu überwinden und gleichzeitig dem Reglement Folge zu leisten. Ich glaube, das wird alles ein bisschen merkwürdig aussehen." Da werden ihm die Fans wohl zustimmen.