Bernie Ecclestone muss sich bald vor Gericht verantworten, da er sich im Zuge des Verkaufs der Formel-1-Anteile der BayernLB der Straftat der Bestechung und Untreue schuldig gemacht haben soll. Das Weltmeister-Team Red Bull Racing reagierte auf diese Nachricht vorerst zurückhaltend. "Es gilt die Unschuldsvermutung", sagte Motorsportberater Dr. Helmut Marko dem Sportinformationsdienst und fügte hinzu: "Bis zu einem Urteil können drei bis vier Jahre vergehen. Das sind natürlich keine lustigen Umstände, aber bis zu einem Urteil bleibt er unser Ansprechpartner."

Deutlich kritischer sieht Sylvia Schenk, Sportbeauftragte der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International, die Angelegenheit. "Wer etwas auf sich hält, darf eigentlich nicht mehr mit diesem Mann zusammenarbeiten", kritisierte sie das Festhalten an Ecclestone, der zwar seine Funktion als Vorstand der F1-Holding zurückgelegt hat, aber weiterhin dem Tagesgeschäft nachgehen wird.

"Es bleibt zu befürchten, dass er der Macher und das Gesicht der Formel 1 bleibt", so Schenk weiter. "Das wirft auf die Formel 1 und ihre Partner wie Mercedes oder Ferrari ein schlechtes Licht." Die Sportbeauftragte erwartet daher, dass renommierte Unternehmen wie Mercedes, Ferrari oder Red Bull reagieren und mehr Druck auf Ecclestone ausüben. "Die Ausstrahlung und das Image aller Beteiligten wird in dem anstehenden Prozess, der sicher langwierig wird, leiden."