Bei Lotus ist man bemüht, die Absenz von den ersten Testfahrten der Saison in Jerez herunterzuspielen. Als bisher einziges Team gab der Rennstall aus Enstone bekannt, dass man nicht in Spanien mit von der Partie sein wird, da der E22 zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht einsatzbereit ist. Dabei könnte gerade Pastor Maldonado jede Runde mit seinem neuen Arbeitsgerät gut brauchen, doch Teamchef Eric Boullier glaubt nicht, dass der Venezolaner Eingewöhnungsprobleme haben wird.

"Er sollte definitiv in der Lage sein, damit richtig umzugehen, denn er hat schon drei Jahre Erfahrung in der Formel 1", betonte Boullier. "Es könnte zwar etwas dauern, um die richtige Kommunikation mit seinen Ingenieuren und dem Team rund um ihn sicherzustellen, aber ich denke nicht, dass das Versäumen von zwei Testtagen irgendetwas ändern wird."

Maldonado gewann 2012 in Barcelona, Foto: Sutton
Maldonado gewann 2012 in Barcelona, Foto: Sutton

Maldonado stattet der Lotus-Fabrik in Enstone bereits einen Besuch ab und drehte einige Runden im Simulator. Boullier ist zuversichtlich, dass der 28-Jährige 2014 überzeugende Ergebnisse liefern wird. "Jeder war zunächst über den Menschen glücklich, seine fahrerische Seite werden wir später sehen", sagte der Franzose, der Maldonado bereits vor acht Jahren in der Formel Renault bei DAMS betreute.

Der Lotus-Teamchef ist fest davon überzeugt, dass Maldonado nach einer schwachen letzten Saison bei Williams in seiner neuen Umgebung wieder an einstige Erfolge anschließen wird können. "Er hat in Monaco viele Rennen in Nachwuchsserien gewonnen und sich bei einem Grand Prix in Spanien durchgesetzt", erinnerte Boullier an Maldonados bisher einzigen Sieg in der Formel 1. "Wenn seine Denkweise stimmt, ist er sehr schnell und ich bin sicher, er kann einen sehr ordentlichen Job machen."

Auch Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner glaubt nicht, dass Lotus die Absage der ersten Testfahrten nachhaltig schaden wird. "Das ist für mich ganz sicher kein Beinbruch. Ich sehe das weit weniger dramatisch als der eine oder andere", meinte Danner. "Als Team hätte ich mit zwei erfahrenen Piloten wie Romain Grosjean und Pastor Maldonado kein Problem damit, den ersten Test in Jerez ausfallen zu lassen."