In der kommenden Saison steht den Formel-1-Piloten hinsichtlich ihres Fahrstils eine radikale Umstellung ins Haus - glaubt zumindest McLaren-Testfahrer Gary Paffett. Nach monatelanger Simulator-Arbeit für den neuen MP4-29 ist sich der DTM-Fahrer sicher, dass der Schwierigkeitsgrad für die Fahrzeugbeherrschung in der Königsklasse des Motorsports durch das neue technische Reglement deutlich angehoben wird. "Die Autos sind definitiv deutlich schwieriger zu fahren und es wird sehr aufregend, zu sehen, wie die einzelnen Piloten damit zu Recht kommen", glaubt der Brite.

Vor allem die neuen V6-Powerunits sowie das durch den Turbo-Motor bedingte höhere Drehmoment der neuen Boliden würden eine starke Anpassung des Fahrstils erfordern, jedoch sei auch die Gewöhnung an den deutlich niedrigeren Anpressdruck eine große Hürde für die Piloten. "Die FIA hat schon länger versucht, den Einfluss der Downforce zu minimieren und dieses Mal ist es ihr gelungen", verriet Paffett gegenüber Skysports. "In den mittelschnellen und sehr schnellen Kurven werden viele Probleme bekommen, denn ohne den Abgas-generierten Abtrieb, der nun verboten ist, müssen diese ganz anders gefahren werden."

Zudem müssten die Fahrer auch im Hinblick auf die knappe Spritmenge, den optimalen Einsatz von ERS sowie hinsichtlich des Reifenverschleißes angesichts des neuen Fahrverhaltens der Boliden komplett umdenken. Dies hatte Paffet bei einem Simulator-Test mit McLaren-Stammpilot Jenson Button am eigenen Leib miterlebt: "Als Jenson das erste Mal kam um das neue Auto am Simulator zu testen habe ich ihm von meinen bisherigen Erfahrungen erzählt und versucht, ihm mit einigen Tipps und Hinweisen den Einstieg zu erleichtern. Ich konnte ihm ansehen, wie er quasi schon physisch überlegen musste, wie er denn nun das neue Auto fahren sollte."