Nach dem Kanada GP 2013 stand die Formel-1-Welt unter Schock. Ein Streckenposten war ums Leben gekommen, als er bei der Bergung von Esteban Gutierrez' havarierten Boliden von einem Traktor überrollt wurde. Die Untersuchungen nach dem tragischen Unfall ergaben, dass er sich aufgrund von Fehlern bei der Sicherheit ereignete. Der Streckenposten versuchte, den Boliden mit einem Seil zu stabilisieren, damit er nicht am Haken des Krans pendelt. Dabei lief er vor dem Traktor her, stolperte und geriet unter die Räder.

Charlie Whiting, der bei der FIA für das Thema Sicherheit in der Königsklasse verantwortlich ist, erklärte nun, dass der Unfall in Kanada furchtbar unglücklich gewesen sei und seitdem jeder informiert worden sei, dass niemand vor dem Traktor laufen darf. Nicht nur in Kanada, sondern auch anderenorts war es bislang üblich, dass mehrere Streckenposten einen havarierten Boliden mit Gurten stabilisieren, damit er am Haken des Traktors keine großen Bewegungen macht. Oftmals liefen die Streckenposten vor dem Traktor oder Kran her, was nach Whitings Ansicht "wirklich lächerlich" ist.

"Wenn man sich Korea ansieht, wo sie Mark Webbers Auto geborgen haben, dann sieht man den Traktor kommen und vier Streckenposten laufen vor ihm her", erinnerte er sich. Derartige Szenarios sollen mit Hilfe eines Systems verhindert werden, das in Brasilien zum Einsatz kommt. "Das brasilianische ASN hat ein System, bei dem zwei Seile am Auto befestigt werden, damit es waagerecht bleibt und es daran hindert, sich zu drehen. Damit braucht man keine Menschen mehr, um es zu stabilisieren", erläuterte Whiting. "Wir versuchen, jedem diese Art von System bewusst zu machen, damit wir die Zahl der Leute, die benötigt werden, um ein Auto zu bergen, minimieren können. Das ist der Schlüssel."