1. Wer ermittelt im Unfall von Michael Schumacher und warum?

Noch immer ist unklar, wie es zu dem Unglück am 29. Dezember kam. Weil die Angaben, wie der Sturz von Michael Schumacher ausgelöst wurde, widersprüchlich waren, trat die Staatsanwaltschaft Albertville auf den Plan. Diese ist von Amts wegen gezwungen, den Fall zu untersuchen, auch wenn kein Fremdverschulden wie im Fall von Michael Schumacher vorliegt.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gemeinsam mit der Bergwacht Bourg-Saint-Maurice sowie der Polizei in Méribel. "Das Einzige, was wir derzeit mit Sicherheit wissen, ist, dass Michael Schumacher wegen einem der Felsen das Gleichgewicht verlor, bevor er stürzte", erklärte der ermittelnde Staatsanwalt Patrick Quincy kurz nach dem Unglück. Am heutigen Mittwoch will die Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz (Beginn 11 Uhr) den neuesten Stand der Ermittlungen preis geben. Motorsport-Magazin.com hält sie via Liveticker auf dem Laufenden.

Fans stehen vor dem Krankenhaus, Foto: Ferrari
Fans stehen vor dem Krankenhaus, Foto: Ferrari

2. Wer ist Patrick Quincy?

Bei der heutigen Pressekonferenz werden alle Augen auf den ermittelnden Staatsanwalt Patrick Quincy gerichtet sein. Er soll Licht in das Unfalldrama von Michael Schumacher bringen. Für den 62-Jährigen, der gebürtig aus dem Kongo stammt, ist es das erste Verfahren, das weltweit von den Medien verfolgt wird. Der ehemalige Polizist arbeitet seit 28 Jahren als Staatsanwalt, in Albertville ist er seit 2009 tätig.

3. Welche Zeugen wurden vernommen?

Sechs Tage nach dem Horrorunfall wurde Michael Schumachers Sohn Mick im Krankenhaus von Grenoble von der Polizei befragt. Der 14-Jährige soll den Unfall seines Vaters hautnah miterlebt haben. Auch ein Freund von Mick, der an diesem Tag dabei war, soll befragt worden sein.

4. Welche neue Beweismittel sind seit dem Unfall aufgetaucht?

Kurz nach dem Sturz von Michael Schumacher wurde bekannt, dass der Deutsche während seiner Skifahrt eine Helmkamera trug. Diese wurde am vergangenen Freitag von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. Laut Ledauphine.com war die Kamera zum Zeitpunkt des Unglücks eingeschaltet. Das Video ist vollständig intakt und kann somit Auskunft darüber geben wie schnell Schumacher tatsächlich vor seinem verhängnisvollen Unfall war. Ein deutscher Tourist hat den Unfall mit seinem Smartphone aufgezeichnet haben. Die Aufzeichnungen gingen ebenfalls an die französische Staatsanwaltschaft.

Dieser Abschnitt wurde Schumacher zum Verhängnis, Foto: adrivo Sportpresse
Dieser Abschnitt wurde Schumacher zum Verhängnis, Foto: adrivo Sportpresse

5. Droht den Pistenbetreibern eine Klage?

Laut dem französischen Anwalt Edouard Bourgin könnte der Streckenbetreiber Méribel ALPINA durchaus eine Klage seitens der Schumacher-Familie drohen. Da nicht alle Felsen auf dem Tiefschnee-Abschnitt, der Schumacher zum Verhängnis wurde, sichtbar gewesen sind, hätten die Streckenbetreiber besagten Abschnitt besser kennzeichnen müssen - entweder durch ein Warnschild oder Fähnchen. Der Streckenbetreiber dürfte sich dessen bewusst sein - er hat mit Maurice Bodecher bereits einen Top-Anwalt engagiert.