Das Krankenhaus in Grenoble, in dem Michael Schumacher nach seinem schweren Ski-Unfall untergebracht ist, wird geradezu hermetisch abgeriegelt. Die Ärzte sollen - nicht nur beim Rekordweltmeister - ihrer Arbeit nachgehen und dabei nicht vom Medienauflauf gestört werden. Das weltweite Interesse am Drama rund um den 44-Jährigen ist gigantisch, bei der Pressekonferenz am Dienstagvormittag fanden sich knapp 40 TV-Teams in den Räumlichkeiten ein.

Konkrete Informationen gab es bislang nur von den behandelnden Ärzten, ansonsten ist die Nachrichtenlage dünn besiedelt und kaum etwas dringt nach draußen. Alle Beteiligten bitten in diesen schweren Zeiten um den nötigen Respekt vor der Privatsphäre. Berichten zufolge soll dem Personal, das Schumacher betreut, ein Handy-Verbot erteilt worden sein.

Nach der PK am Dienstag erzählte Schumachers Managerin, Sabine Kehm, von einem makabren Vorfall, der zeigt, wozu die Gier nach Neuigkeiten einen Menschen treiben kann. "Offenbar hat ein als Priester verkleideter Journalist versucht, Zugang zu Michaels Zimmer zu bekommen", so Kehm. "So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten." Als der Mann aufgeflogen war, sei der dem Krankenhaus verwiesen worden.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist schon fast unglaublich, wozu gewisse Menschen offenbar in der Lage sind. Es ist nicht das erste Mal, dass sich jemand unter dem Mantel einer Verkleidung unerlaubt Informationen beschaffen will, weil er sich eine exklusive Geschichte erhofft, die er für viel Geld verkaufen kann. Mit Journalismus hat das rein gar nichts zu tun, hier steht einzig und allein Geldgier im Vordergrund. Natürlich sind wir Journalisten froh, wenn wir unsere Leser mit Informationen versorgen können - aber nicht um jeden Preis! Auch beim Drama rund um Schumacher wurde schon mehr spekuliert als nötig gewesen wäre. Wir sollten alle nicht vergessen, dass es sich hier um einen Menschen, einen Familienvater, handelt. (Robert Seiwert)