Nico Hülkenberg ist sowohl zu bewundern als auch zu bedauern. Der junge Deutsche demonstrierte in der abgelaufenen Saison einmal mehr, dass er zweifelsohne zu den größten Fahrtalenten der Formel 1 gehört. Trotz der offensichtlichen Schwächen seines Sauber-Boliden gelang es ihm immer wieder, absolut erstklassige Resultate zu holen. Startplatz drei in Italien, ein paar Führungskilometer in Malaysia und der fast schon sensationelle vierte Rang in Südkorea.

Umso trauriger ist es, dass man in der heutigen Königsklasse für derartige Klasseleistungen kaum mehr bekommt als einen warmen, wahrscheinlich falschen Händedruck. Hülkenberg ist wie schon im Jahr 2012 zum Opfer der albernen Bezahlpiloten geworden, welche sich den Fahrermarkt seit einiger Zeit geradezu unterwerfen. Bei aller Verständlichkeit für die Notwendigkeit des Geldes in der Formel 1: Wie viele Kontobücher sind bislang schon zu einem Grand-Prix-Sieg gefahren? Die Antwort dürfte klar sein.

Und genau deshalb ist Nico Hülkenberg mein persönliches Highlight der Saison 2013. Er ist eben noch einer der echten Rennfahrer, schnell und gemacht aus Fähigkeit und Fleiß, nicht etwa aus ölverschmierten Überweisungsvordrucken. Noch fehlen ihm zwar die ganz großen Ergebnisse, doch Nico hat bereits oft genug bewiesen, dass er es drauf hat. Selbst wenn die ersehnte Chance aus irgendeinem Grund auf ewig ausbleiben sollte: Lieber ein begnadeter Fahrer ohne Erfolg als ein erfolgloser Fahrer.