Was ist genau passiert?

Michael Schumacher war am Sonntagvormittag mit seinem Sohn Mick (14) in den französischen Alpen bei Meribel Ski fahren. Um 11:07 Uhr soll am 2.783 Meter hohen Berg Saulire zu Sturz gekommen sein. Der frühere Formel-1-Pilot trug einen Helm, knallte jedoch mit dem Kopf auf einen Felsen. Zum Unfallort kursieren widersprüchliche Meldungen: einmal soll sich der Sturz an einer Kreuzung der beiden Pisten Chamois (rot) und Biche (blau) ereignet haben, einmal sollen Schumacher und sein Sohn in einem unbefestigten Bereich zwischen zwei Pisten unterwegs gewesen sein.

Viele der momentan verfügbaren Informationshäppchen rund um den schweren Unfall sind noch fehlerhaft, unvollständig oder nicht offiziell bestätigt. Somit kursieren etliche Spekulationen und Gerüchte, die mit Vorsicht zu genießen und nicht erwiesen sind.

Warum stürzte Schumacher?

Die Fans beten für ihr Idol, Foto: Sutton
Die Fans beten für ihr Idol, Foto: Sutton

Der Formel-1-Rekordweltmeister gilt allgemein als guter Skifahrer, was er bei diversen Presseveranstaltungen von Ferrari in Madonna di Campiglio unter Beweis gestellt hat. Laut Polizeibericht und Angaben von Schumachers Management gab es keine Kollision mit einem anderen Skifahrer. Derzeit wird ein "technischer Fehler" als Sturzursache gehandelt. Weitere Informationen liegen im Moment noch nicht vor.

Was geschah nach dem Sturz?

Nach dem Sturz wurden die Rettungskräfte sofort alarmiert und waren um 11:15 Uhr an der Unfallstelle. Sie nehmen die Erstversorgung des verletzten Schumacher vor. Nach Angaben des Direktors der Skistation Meribel, Christophe Gernignon-Lecomte, soll Schumacher zu diesem Zeitpunkt geschockt, aber bei Bewusstsein gewesen sein.

Um 11:53 Uhr wird er ins rund 100 km entfernte Krankenhaus von Albertville-Moutiers geflogen. Eine knappe Stunde später verlegen die Ärzte Schumacher ins Traumazentrum nach Grenoble, da die Verletzungen schwerwiegender als zunächst angenommen sind.

Wie geht es Schumacher?

Das Krankenhaus und Schumachers Management beschreiben den Zustand des Deutschen übereinstimmend als "kritisch". Schumacher wurde mit einem Kopftrauma mit Koma ins Krankenhaus in Grenoble eingeliefert und sofort operiert. Im Laufe des Abends gab es Meldungen über Hirnblutungen, die jedoch nicht bestätigt sind.

Wer ist bei Schumacher?

Michael Schumacher trat Ende 2012 zum zweiten Mal zurück, Foto: Mercedes-Benz
Michael Schumacher trat Ende 2012 zum zweiten Mal zurück, Foto: Mercedes-Benz

Sowohl Schumachers Ehefrau Corinna als auch die beiden Kinder Mick und Gina-Maria sind im Krankenhaus in Grenoble. Der ehemalige Formel-1-Pilot Olivier Panis war am Sonntagabend einer der ersten Besucher vor Ort, durfte allerdings nicht zu Schumacher. Am Abend reisten auch Schumachers ehemalige Teamchefs und Freunde Ross Brawn und Jean Todt nach Grenoble.

Schumachers langjähriger Leibarzt, Dr. Johannes Peil, hat sich ebenfalls auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Bereits am Nachmittag kam Schumachers Freund Professor Gerard Saillant an. Der Gründer und Präsident eines Gehirn-Instituts behandelte Schumacher bereits 1999 nach dessen schwerem Unfall in Silverstone. Vor dem Krankenhaus beten einige Fans für eine Genesung ihres Idols.

Wann gibt es neue Informationen über Schumachers Zustand?

Das Universitätsklinikum in Grenoble hielt am Montagvormittag um 11:00 Uhr eine Pressekonferenz mit den behandelnden Ärzten zum Gesundheitszustand Schumachers ab. Die wichtigsten Erkenntnisse der Pressekonferenz:

  • Aufprall mit hoher Geschwindigkeit und rechter Kopfhälfte
  • Ohne Helm hätte Michael den Unfall nicht überlebt
  • Michael liegt im künstlichen Koma und bekommt Anästhetika
  • Blutergüsse waren nach OP weg, aber zusätzlich Schwellungen festgestellt
  • Sein Zustand bleibt kritisch
  • Entgegen erster Behauptungen gab es nur 1 und nicht 2 OPs
  • Folgeschäden lassen sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschätzen
  • Weitere Updates sollen im Laufe des Tages folgen

Im Laufe des Nachmittags soll es ein weiteres, schriftliches Statement zu Schumachers Zustand geben.