Der Große Preis von Malaysia kreierte den Aufreger der Saison und entschied das Schicksal einer Karriere. Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel kochte über, als der Deutsche trotz der Order, die Position zu halten, Webber zu Beginn der 46. Runde überholte und anschließend davonfuhr. Emotionen pur, an niemandem ging das Thema vorbei. Experten waren sich uneinig, der Vorfall polarisierte die Gemüter wie kaum etwas anderes.

Aus Sicht eines Racing-Fans war es schön zu sehen, wie eine Teamorder-Anweisung völlig in die Hose ging. Wer versucht, im zweiten Rennen der Saison bei völlig offenem Rennausgang frühzeitig ein Rennen zu beenden und dabei einen mehrfachen Weltmeister im Auto sitzen hat, muss damit rechnen, am Ende als Depp dazustehen. So erging es der gesamten Red-Bull-Führungsriege: Vettel hatte einen frischeren Reifensatz übrig und mehr Sprit im Tank und quetschte sich zwischen Boxenmauer und Webber durch, was an sich schon spektakulär genug war. Indem er sich danach auch noch absetzen konnte, stellte den gesamten RBR-Kommandostand bloß.

Das wohl unglücklichste F1-Podium aller Zeiten, Foto: Sutton
Das wohl unglücklichste F1-Podium aller Zeiten, Foto: Sutton

Lediglich mit seinem Verhalten im Anschluss beging Vettel einen Fehler: Seiner kuriosen Entschuldigung, das Rennen zu haben, folgte wenig später in China der nächste Messerstich: Webber habe es schlicht und einfach nicht verdient, das Rennen zu gewinnen. Dieser Satz unmittelbar auf dem Podium nach dem Rennen hätte dem Ganzen wohl die Krone aufgesetzt, so bleibt ein gewisser Beigeschmack einer unaufrichtigen Entschuldigung.

Überhaupt war das Podest in Sepang das wohl unglücklichste aller Zeiten, denn Mercedes wandte ebenfalls sehr zum Ärger beider Fahrer die Teamorder an. Nico Rosberg musste sich dran halten, ein Sebastian Vettel konnte es sich als mehrfacher Weltmeister eben leisten. Das Ende der Geschichte ist bekannt: Vettel wurde wieder Weltmeister, Webber verließ die Formel 1 in Richtung Porsche, Red Bull will vorerst von solchen Eingriffen absehen. Im Endeffekt hat Vettel also alles richtig gemacht. Es ist immer schön zu sehen, wenn sich Racer gegen die Politik durchsetzen.