2013 war für McLaren eine Horror-Saison. In 19 Rennen gelang dem Traditionsrennstall kein einziges Mal der Sprung auf das Podium. In der Konstrukteursweltmeisterschaft wurde McLaren abgeschlagen Fünfter. Force India war teils dicht auf den Fersen. Teamchef Martin Whitmarsh geht nun hart mit dem abgelaufenen Jahr ins Gericht. "Versagen ist schmerzhaft, aber manchmal braucht man selbst und auch die Firma einen Tritt in den Hintern", so Whitmarsh.

Der MP4-28 schlug nicht wirklich ein..., Foto: McLaren
Der MP4-28 schlug nicht wirklich ein..., Foto: McLaren

Allerdings ist es wie immer: Kein Vorteil ohne Nachteil, wenn sich eine Tür schließt öffnet sich eine andere. So sei es durch den sportlichen Misserfolg einfacher gewesen gewissen Entscheidungen zu treffen, die zuvor so vielleicht gar nicht möglich gewesen wäre. Was Whitmarsh damit genau meint, lässt er offen. Doch der Wechsel von Motorenlieferant Mercedes zu Honda dürfte eine davon gewesen sein.

"Mit dem Honda-Deal wissen wir, dass wir auch in 10 Jahren noch als Top-Team existieren werden", erzählte er später. "Wir haben uns den Deal gesichert und es gibt nicht viele Teams, die in diesem Hinblick eine gesicherte wirtschaftliche Zukunft haben." Während McLaren inzwischen für die Triebwerke aus Brixworth bezahlen muss, dürften die japanischen Aggregate kostenlos sein. Somit spart sich der Rennstall enorme Kosten für das Motoren-Leasing, das mit den neuen Power-Units erheblich teurer wird.

Dennoch wollte er im Gespräch mit Autosport nichts schönreden. "Die Mehrheit kann nicht dasitzen und sagen, wir müssen nichts ändern oder unseren Job haben wir gut genug gemacht. Das haben wir schlichtweg nicht." Lediglich der vielzitierte McLaren-Spirit, nämlich der eigene Anspruch immer vorne zu sein, machte es etwas schwieriger, sich zu einzelnen Entscheidungen durchzuringen.

...höchstens in die Mauer, Foto: Sutton
...höchstens in die Mauer, Foto: Sutton

Auch Whitmarsh selbst nimmt sich in die Pflicht, schließlich ist er als Teamchef für alles verantwortlich: "Es ist so, dass wenn ein Rad abfällt, dann ist es meine Schuld. Wenn das Auto nicht gut genug ist, dann ist es auch meine Schuld. Und wenn ein Fahrer einen Fehler macht, dann ist es ebenfalls meine Schuld." Sogar Angst um seinen eigenen Job hatte er: "Bis zu einem gewissen Grad schon", gestand er. "Aber der meiste Druck kam von mir selbst."