Die größte Überraschung aus Fahrersicht war 2013 für mich definitiv Romain Grosjean. Der einstige Crashpilot hat sein Bruchpiloten-Image ad acta gelegt und eindrucksvoll bewiesen, dass herumfliegende Teile, Unfälle, Strafen und Rennsperrungen der Vergangenheit angehören. 2012 war Grosjean in insgesamt acht Kollisionen verwickelt und die Konkurrenz scherzte bereits, dass Lotus bald die Ersatzteile ausgehen würden, sollte Grosjean weiter wie ein "Wahnsinniger" fahren.

Grosjean hatte 2013 allen Grund zur Freude, Foto: Sutton
Grosjean hatte 2013 allen Grund zur Freude, Foto: Sutton

Doch in diesem Jahr drehte sich der Wind und der Lotus-Pilot machte zunehmend mit seinem Talent, seiner Lernfähigkeit und starken Leistungen auf sich aufmerksam. Es ist schön, zu sehen, dass der "Verrückte aus Kurve eins" - wie ihn Mark Webber nannte - nun ernst genommen wird und er sich sogar neben dem coolen Iceman behaupten konnte. Diese Metamorphose macht Grosjean zu meinem Gewinner der Saison.

Der Franzose zeigte - vor allem zum Ende der Saison - eine Konstanz, die sich wirklich sehen lassen konnte: fünf Mal in Folge gelang ihm der Sprung unter die Top-4. Unter den Piloten selbst wurde bereits gescherzt, dass Ferrari mit Räikkönen den falschen Lotus-Mann abgeworben habe. Grosjean kann stolz auf seine Saison zurückblicken. Was ihm jetzt noch fehlt, ist der erste Sieg in seiner Formel-1-Karriere - und der ist ihm nach der erfreulichen Bilanz 2014 wirklich zu wünschen.