Das Qualifying war in der ersten Saisonhälfte Mercedes' große Stärke. Im Rennen ging es dann rasant nach hinten. In Bahrain und Barcelona mussten die Silberpfeil-Piloten in einer Runde teilweise mehrere Positionen aufgeben, zu abgefahren waren ihre Reifen. Lediglich in Monaco konnte Nico Rosberg die gute Ausgangsposition nutzen - dort spielt der Reifenverschleiß eine untergeordnete Rolle und Überholen ist ohnehin fast unmöglich.

In der zweiten Saisonhälfte brachte Pirelli dann nach zahlreichen Reifenschäden neue Reifen. Die Mischungen entsprachen zwar noch jenen der ersten Saisonhälfte, bei der Konstruktion gingen die Italiener wieder auf die 2012er Spezifikation zurück. Gleichzeitig arbeitete Mercedes hart daran, das Reifenproblem in den Griff zu bekommen. Doch beide Maßnahmen waren etwas zu viel, wie Toto Wolff heute meint.

"Für ein Auto, das sehr aggressiv zu den Hinterreifen war, haben wir die richtigen Dinge entwickelt, um die Hinterreifen zu schonen. Weil gleichzeitig die neuen Reifen eingeführt wurden, haben wir wohl etwas überreagiert", so Wolff gegenüber Autosport.

Red Bull Entwicklungsweltmeister

"Nach der Änderung hatten wir sogar das Lotus-Phänomen", verdeutlichte er noch einmal die Problematik. "Das Auto war zu sanft zu den Reifen, wir konnten sie nicht richtig aufwärmen." Ganz so wollte es der Motorsportverantwortliche bei Mercedes-Benz aber nicht stehen lassen: "Wenn man zurückblickt, neigt man immer dazu, sich die Sachen etwas zu einfach zu machen." Gerade der Entwicklungsprozess während der Saison ist eine große Herausforderung und genau darin liege noch Aufholbedarf bei Mercedes, so Wolff.

Genau darin hätte auch der große Vorteil von Red Bull gelegen. "Sie haben einfach intelligente Entscheidungen getroffen. Es kam der Reifen, mit dem sie schon im letzten Jahr die Weltmeisterschaft gewonnen hatten. Und sie kannten den Reifen sehr gut, waren auf dem richtigen Pfad und haben die richtigen Entscheidungen getroffen."