Im Prozess wegen angeblicher unrechtmäßiger Kündigung als Manager und damit verbundenen Gehaltseinbußen rückt der Kläger, Anthony Hamilton, immer mehr ins Kreuzfeuer der Justiz. Nachdem er noch vorletzte Woche behauptet hatte, eine für die Beweisaufnahme wichtige Box mit Mobiltelefonen, Videos und einem Computer sei ihm beim Umzug in sein neues Haus entwendet worden, scheint nun auf mysteriöse Weise doch ein Teil der Beweismittel aufgetaucht zu sein.

Besonders kurios: Lediglich drei der acht verschwundenen Smartphones fanden ihren Weg zurück in Hamiltons Besitz und sollen vergangenen Donnerstag in einem ausgedienten Briefkasten auf dem Weg vom hinteren Gartentor zum Haus vom mutmaßlichen Dieb platziert worden sein - just der Bereich, der als einziges nicht von den 110 Überwachungskameras an Hamiltons Anwesen observiert wird. Nach dem überraschenden Fund wurde das Verfahren mit einer erneuten Berufung Hamiltons in den Zeugenstand fortgesetzt.

Anthony Hamilton gab außerdem an, einen USB-Stick mit wichtigen Daten zu seiner Verteidigung beim Ausräumen einer der Umzugsboxen gefunden zu haben. Di Restas Anwalt Paul Downes, der Hamilton bereits seit Beginn des Prozesses Lügen, Beweisfälschung und Täuschung unterstellt, zeigte sich wenig beeindruckt. "Ihnen war klar, dass Sie durch Ihre Handlungen und Falschaussagen vor Gericht ein ernstes kriminelles Vergehen begangen haben und die Nerven verloren. Sie wussten die ganze Zeit über wo die Beweismittel waren und haben nach einer eingehenden Prüfung nun diejenigen vorgelegt, die Sie nicht belasten."

Hamilton, dem neben dem Unterschlagen von Beweismaterial vorgeworfen wird, wichtige Emails hinsichtlich Zeit und Datum gefälscht zu haben, um seine Kündigung als unrechtmäßig erscheinen zu lassen, wies alle Vorwürfe von sich: "Ich habe nie Beweise gefälscht oder unterschlagen. Die Beweismittel habe ich von einer Spezialfirma untersuchen lassen, aber nur, da ich sicher gehen wollte, dass ich alle Beweispunkte, die für mich sprechen, auch vorlegen kann. Ich habe stets die Wahrheit gesagt und wenn Sie diese nicht mögen, kann ich Ihnen leider nicht helfen."

Warum nur drei der acht gestohlenen Mobiltelefone wieder aufgetaucht waren, blieb indes offen und hinterließ vor allem für di Restas Anwalt einen bitteren Beigeschmack. "Am besten machen Sie uns jetzt auch noch weiß, dass der Dieb die mediale Berichterstattung unseres Falles verfolgt hat und nun die Mobiltelefone zurückgegeben hat, um sie zu entlassen", spottete Downes.

Zu seiner Verteidigung hatte Hamilton zudem einen Mitarbeiter der Sicherheitsfirma geladen, der bestätigte, dass der Bereich, in dem die Beweismittel gefunden wurden tatsächlich nicht im 'Blickfeld' der Kameras liegt, da der Hintereingang momentan von den Handwerkern benutzt wird - eine Tatsache, die Downes Anwalt sarkastisch als "unglücklich" bezeichnete. Ein Urteil im Prozess wird nicht vor Mitte Januar erwartet.