Eigentlich hätte Jules Bianchi 2013 gar nicht für Marussia im Cockpit sitzen sollen, doch Luzia Razias geplatzter Sponsorendeal ermöglichte ihm in letzter Minute den Einstieg in die Formel 1, der sich für den Franzosen mehr als nur lohnen sollte. Bianchi wurde zu Saisonbeginn mit Lob geradezu überhäuft, da er dem Hinterbänkler-Boliden eine erstaunliche Pace entlockte und sich damit zeitweise sogar für die Nachfolge von Felipe Massa ins Gespräch brachte - immerhin stammt der Franzose aus der Nachwuchsschmiede von Ferrari.

"Ich wurde während der Saison besser und besser", blickte Bianchi zurück. "Der Saisonstart war verglichen mit Caterham stärker, weil das Auto schneller war, aber dann schlossen sie auf und wurden viel schneller als wir." Dennoch gelang es Marussia schlussendlich nicht zuletzt dank Bianchis Leistungen - er erreichte in Malaysia den 13. Platz -, den zehnten Rang in der Konstrukteurs-Wertung zu erringen, was für das klamme Team einen Geldregen bedeutete.

Als seine besten Rennen bezeichnete Bianchi die Läufe in Austin und Sao Paulo, was auch seinen Entwicklungsprozess über das Jahr widerspiegle. "Diese Rennen waren viel besser als jene zu Beginn der Saison. Das ist gut für mich und meine Zuversicht", meinte er und wagte bereits einen Ausblick auf 2014: "Ich denke, ich werde nächstes Jahr viel bereiter sein, als ich es in diesem Jahr war."

Stichwort nächstes Jahr: Die neuen Regeln stellen gerade für die kleinen Teams eine enorme Chance dar, um endlich den heiß ersehnten Anschluss an das Mittelfeld zu schaffen, worauf auch Bianchi hofft. "Es ist schwierig zu sagen, was zu erwarten ist, weil ich nicht den Simulator fahre, daher weiß ich nicht, wie es mit dem Motor sein wird", betonte der 24-Jährige. "Wir werden aber sicherlich einen großen Schritt vorwärts machen, weil wir von null starten und das Team jetzt viel besser ist als noch vor vier Jahren", übte er sich in Zuversicht. "Wir werden also näher bei den anderen starten und das wird wirklich gut für uns sein."