Dass sie nie die besten Freunde werden würden, dürfte Mark Webber und Sebastian Vettel bereits früh klargeworden sein, als sie 2009 das erst Mal aufeinander trafen. Während Webber 2009 und 2010 durchaus noch mit dem Deutschen mithalten konnte, fuhr dieser ab der Saison 2011 dem Australier davon. Nach fünf gemeinsamen Jahren trennen sich die Wege, da Webber in das Porsche-Sportwagenprogramm abwandert. Er glaubt, dass er und Vettel viel gemeinsam haben und genau dort der Grund liegt, warum das Verhältnis stets angespannt war - bizarre Rituale mit inbegriffen.

"Wir hatten einige schwierige Momente als Konkurrenten", sagte der 37-Jährige in einer britischen TV-Show. "Jeder weiß, dass zwei Männer im selben Team um dasselbe Stück vom Kuchen kämpfen, und es war speziell 2009 und 2010 ein enger Kampf." Dann jedoch sei Vettel stärker geworden und die fahrerische Leistung erkennt Webber offen an: "Er hat einen sehr guten Job gemacht und weg war er. Ich bin nicht mehr ganz auf meinem Level gewesen, und so etwas kann eine Beziehung und auch die Position gewisser Leute im Team belasten", erklärte er etwas verklausuliert. Im Klartext: Webber fühlte sich bereits lange als Nummer 2.

In Silverstone 2010 entlud sich Webbers Frust am Funk, Foto: Red Bull
In Silverstone 2010 entlud sich Webbers Frust am Funk, Foto: Red Bull

Dabei teilt er sich mehr Eigenschaften mit Vettel als ihm wahrscheinlich lieb sein wird, gab er zu: "Leider sind wir beide recht impulsiv. Man ist so fokussiert auf sich selbst, super-egoistisch und nicht an Beziehungen interessiert." Da das Team trotzdem auf Einigkeit bedacht war, kam es zu kuriosen Begebenheiten, wie der Australier erläuterte: "Wir haben uns schlussendlich Weihnachtskarten geschrieben, was recht bizarr war. Aufrichtig war keine von denen..."

Sebastian Vettel hat die zweite Jahreshälfte 2013 dominiert. Mark Webber glaubt, dass dies dem Sport schaden würde: "Ich denke, dass es unsere Natur ist, in jedem Sport einen Wettkampf sehen zu wollen. Nur wenn man ein wirklich massiver Fan von Sebastian ist, schaut man sich jedes Rennen noch an." Eine derartige Dominanz sei äußerst selten: "Das letzte Mal, dass jemand so viele Rennen am Stück gewonnen hat, war 1956 oder 58. Ich hoffe für den Sport, dass so etwas eine Zeitlang nicht mehr geschehen wird." Er rechnet mit vielen Siegern in der neuen Saison mit neuem Reglement. "Red Bull wird Favorit sein, aber ich denke, es wird einen guten Mix [an der Spitze] geben."