In unserer Reihe 'Teamkollegen im Vergleich' beginnen wir heute mit den Hinterbänklern Williams, Marussia und Caterham, die 2013 die Konstrukteursränge neun, zehn und elf belegten. Sich die auch durch schlechte Performance der Boliden oft unbemerkten Leistungen der Fahrer in den jeweiligen Grand Prixs noch einmal hervorzurufen, dürfte vielen von uns angesichts des Fokus auf die Spitze des Feldes nicht gerade leicht fallen. Jedoch ist das Duell gegen den Teamkollegen stets ein geeigneter Gradmesser, die Leistungen der Fahrer genauer zu evaluieren.

Williams: Bottas vs. Maldonado

Punkte: 4:1 - Qualifying: 13:6

Das stallinterne Duell bei Williams entpuppte sich 2013 zum Münzwurf. Zugpferd und Nummer-1-Pilot Pastor Maldonado zeigte sich in den Rennen über den Verlauf der Saison hinweg als der konstantere und etwas schnellere Fahrer, und kam bei 19 Grand Prix elf Mal vor Rookie Valtteri Bottas ins Ziel. Dieser setzte in einer rabenschwarzen Saison für Williams mit lediglich zwei Punkteankünften allerdings die wenigen Highlights für den Traditionsrennstall.

Unter anderem stellte er seinen Rennboliden beim Rennen in Kanada auf einen schier unglaublichen dritten Startplatz und holte mit Rang acht in den USA ebenfalls das beste Einzelergebnis der Saison. Da Bottas auch das Qualifying-Duell mit 13:6 äußerst deutlich für sich entschied, hat er für uns trotz kleiner Nachteile in den Rennen leicht die Nase vorne.

Marussia: Jules Bianchi vs. Max Chilton

Punkte: 0:0 - Qualifying: 17:2

Wie nichtssagend ein Ergebnis von 0:0 sein kann, beweist die Saisonbilanz von Jules Bianchi und Max Chilton. Während jedoch bereits ein schneller Blick auf den finalen WM-Stand mit Platz 19 für Bianchi und Rang 23 für Chilton eine deutliche Leistungsdifferenz zwischen den beiden vermuten lässt, offenbart eine genauere Analyse der Rennwochenenden gar einen klaffenden Spalt. So entschied Bianchi nicht nur 17 von 19 Qualifyings zu seinen Gunsten - wohlgemerkt die geteilt zweitbeste Bilanz aller Formel-1-Piloten - sondern sah auch in 14 Rennen vor seinem unterlegenen Teamkollegen die Zielflagge.

Zieht man in Betracht, dass Bianchi in den restlichen fünf Rennen drei Mal ausfiel, zudem mit Rang 13 im zweiten Saisonrennen in Malaysia die beste Saisonausbeute der beiden Hinterbänkler Marussia und Caterham einfuhr, reduzieren sich die Zweifel am Sieger des Marussia-Duells auf null. Unser klarer Triumphator im 'Schneckenrennen' ist daher Jules Bianchi. Chapeau Monsieur.

Caterham: Charles Pic vs. Giedo van der Garde

Punkte: 0:0 - Qualifying: 11:8

Das teaminterne Duell bei Schlusslicht Caterham fiel zwar nicht so deutlich aus wie jenes bei Marussia, jedoch gibt es auch hier wenige Zweifel über den Sieger. Sowohl im Qualifying als auch bei den Zielankünften siegte Charles Pic mit 11:8, wobei die meiste 'Siege' van der Gardes in der zweiten Hälfte der Saison kamen und meist durch Ausfälle oder unverschuldete Probleme Pics begünstigt waren. Dennoch bestach keiner der beiden Piloten mit dauerhaft ansprechenden Leistungen, weswegen es sowohl von Team als auch Fahrern im Falle einer erneuten Zusammenkunft im kommenden Jahr einer immensen Steigerung bedarf. Knapper Sieger im Caterham-Duell für uns also: Charles Pic. Félicitation!