Saison 2013

Ferrari kämpfte mit den Reifen, Foto: Sutton
Ferrari kämpfte mit den Reifen, Foto: Sutton

Das war definitiv ein Jahr zum Vergessen. Dafür gibt es für mich drei Gründe. Nummer 1 war unsere Unfähigkeit das Auto in der zweiten Saisonhälfte weiterzuentwickeln. Ich fordere noch eine Erklärung, warum das der Fall war. Denn wenn wir nicht wissen, warum das passiert ist, dann ist das nicht gut. Nummer 2 waren die Reifen, auch wenn das nach einer Ausrede klingen mag. Wir haben das Auto für bestimmte Reifen entwickelt und gezeigt, dass wir auf diesen konkurrenzfähig sind. Dann wurden die Reifen verändert, was für uns definitiv ein Nachteil und für andere ein Vorteil war. Nummer 3 war die Regelauslegung eines bestimmten Teams, die wir nicht verstanden haben und in einer Strafe geendet hat, die einen Hauch von Pontius Pilatus hatte. Zu guter Letzt haben uns Massas Punkte für die Konstrukteurs-WM gefehlt.

Politisches Gewicht

Diese Geschichte zieht seit den 70ger Jahren, als ich noch mit Enzo Ferrari zusammengearbeitet habe, seine Kreise. Wir haben mit Ecclestone und der FIA eine Übereinkunft getroffen und sind bis dato das einzige Team mit einem Veto-Recht. Ein größeres politisches Gewicht ist unmöglich, allerdings wäre die Formel 1 ihn Ferrari nicht dieselbe. Natürlich hängt das politische Gewicht auch von der Konkurrenzfähigkeit des Autos ab und da wiesen wir Schwächen auf. Alles andere ist nur Gossip.

Massas Strafe in Interlagos

Ich finde, die Strafe war unangemessen, genauso wie die Strafe für Hamilton. Wenn Massa Vierter geblieben wäre, dann hätten wir den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM geholt. Wie schon so oft haben die Gentlemen, die an die Rennstrecke kommen, um die Stewards zu unterstützen, eine lächerliche und unzeitgemäße Entscheidung getroffen.

Fernando Alonso

Lob für Alonso, Foto: Sutton
Lob für Alonso, Foto: Sutton

Fernando kann auf seinen zweiten Platz stolz sein, er lieferte eine großartige Saison ab. Wir müssen ihm künftig ein schnelleres Auto geben, damit er das Maximum herausholen kann. Ich würde ihm eine Acht von Zehn geben. Warum? Meine Acht ist eigentlich eine Zehn, der Rest soll als Ansporn dienen. Ich hoffe, ich kann Fernando nächstes Jahr eine Zehn geben sowie dem Team eine Acht. Ich will, dass er nächstes Jahr ein besseres Auto als Red Bull zur Verfügung hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir wissen wie es geht - dazu muss man sich nur unsere Siegesserie von 2000 bis 2004 ansehen und unsere Siege 2007 und 2008. Ich danke Fernando für all seine Bemühungen und seine Leidenschaft, die er dieses Jahr gezeigt hat und für die Tatsache, dass er Felipe in Brasilien auf das Podium gelassen hätte. Das beweist, dass im Team eine tolle Atmosphäre herrscht.

Sebastian Vettel

Vettel besser als Senna? Ecclestone sagt das, was ihm entgegenkommt. Ohne Zweifel ist Vettel ein großartiger Fahrer. Er ist ein junger Pilot, der schon sehr viel gewonnen hat und dafür verdient er Respekt. Ich gratuliere ihm und Red Bull. Ob er irgendwann für Ferrari fährt? Wer weiß, was die Zukunft bereithält? Aber im Moment haben wir kein Fahrerproblem.

Saison 2014

Unser Ziel ist es ein Auto zu bauen, das Siege einfahren kann. Wir haben unser Team reorganisiert und hochangesehene Ingenieure wie Allison an Bord geholt, um das Ruder herumzureißen. Das neue Reglement verschiebt die Dominanz einiger Bereiche in Richtung Motor - einem Sektor, auf dem wir sehr gut sind. Daher sind wir optimistisch, dass wir alle Zutaten haben, um nächstes Jahr siegfähig zu sein. Wir waren zuletzt einige Male nahe dran, aber 2014 müssen wir endlich gewinnen. Ich hoffe, dass einige Bereiche nicht wieder Grauzonen vorweisen, die einen Einfluss auf die Konkurrenzfähigkeit einiger haben.