Mehr als der siebte Platz war für Felipe Massa am Sonntag in Brasilien nicht drin - schade für die vielen brasilianischen Fans, die sich ein Podest ihres Lokalmatadors so sehr gewünscht haben. Immerhin kann sich Massa nach dem Brasilien GP als schnellster Mann in der Boxengassen betiteln lassen: in Runde 19 benötigte er für seinen Reifenwechsel, plus Durchfahrt der Boxengasse, 22.342 Sekunden.

Sergio Perez schmiegt sich hinter Massa in das Zeitentableau mit einer Zeit von 22.397 Sekunden an und war gerade einmal 55 Tausendstel langsamer als der Brasilianer. Die Top-3 komplettiert Sebastian Vettel, der für seinen ersten Boxenstopp 22.510 Sekunden benötigte und somit knapp zwei Zehntel langsamer war als Massa.

Nennenswert ist auch, dass Daniel Ricciardo, Fernando Alonso, Jenson Button und Nico Rosberg auf den Plätzen sechs bis neun alle im 22.7-Sekunden-Zeitfenster liegen. Das zeigt, wie präzise die einzelnen Boxenstopp-Crews arbeiten und wie Zehntelsekunden über eine bessere Platzierung entscheiden können. Die heutige Formel 1 ist schnell und erlaubt keine Fehler - vor allem nicht mehr in der Boxengasse.

Red Bull mit glimpflicher Boxenstopp-Panne

Auch die Boxenstopp-Panne konnte Vettel nicht stoppen, Foto: Red Bull
Auch die Boxenstopp-Panne konnte Vettel nicht stoppen, Foto: Red Bull

In Runde 47 wurde es in der Red Bull-Box richtig hektisch. Vettel fuhr an die Box, obwohl seine Crew noch gar nicht mit der Hungry Heidi gerechnet und somit noch nicht alle Reifen parat hatte. Vettel verlor infolgedessen über zehn Sekunden bei seinem zweiten Stopp und war mit 32.899 Sekunden der langsamste Pilot in der Boxengasse. Mark Webber musste aufgrund des Fauxpas hinter Vettel in der Box anstehen, verlor ebenfalls wichtige Sekunden und reiht sich hinter seinem Ex-Teamkollegen auf Platz zwei der schlechtesten Boxenstopps beim Brasilien GP ein (26.718 Sekunden).

Das Saisonfinale in Sao Paulo hielt insgesamt drei Durchfahrtsstrafen bereit. In Runde 34 traf es Massa, als er auf Podiumskurs lag und in Runde 52 bestrafte die Rennleitung Lewis Hamilton sowie Giedo van der Garde mit einer Drive-Through-Penalty. Der Mercedes-Pilot wurde als Verursacher der Kollision mit Valtteri Bottas beschuldigt, Caterham-Pilot van der Garde ignorierte hingegen die blaue Flagge.

Webber ist Boxengassen-König 2013

Webber knackte in Austin die Zwei-Sekunden-Bestmarke, Foto: Sutton
Webber knackte in Austin die Zwei-Sekunden-Bestmarke, Foto: Sutton

Einen Titel kann sich Webber am Ende seiner Formel-1-Saison noch anheften, nämlich den als schnellster Pilot in der Boxengasse 2013. Der Australier absolvierte in dieser Saison insgesamt fünfmal (Malaysia, Bahrain, Monaco, Abu Dhabi und Austin) den schnellsten Boxenstopp plus Boxengassen-Durchfahrt und krönt sich somit zum König der Boxengasse. Dahinter reihen sich Vettel, Massa und Alonso ein.

Die Boxenstoppzeiten beim Grand Prix von Brasilien

Fahrer Team Motor Boxenstoppzeit/Sek Runde
Felipe Massa Ferrari Ferrari 22.342 19
Sergio Perez McLarenMercedes 22.397 44
Sebastian Vettel Red Bull Renault 22.510 24
Heikki Kovalainen Lotus Renault 22.646 34
Lewis Hamilton Mercedes Mercedes 22.655 21
Daniel Ricciardo Toro Rosso Ferrari 22.721 14
Fernando Alonso Ferrari Ferrari 22.732 47
Jenson Button McLaren Mercedes 22.746 20
Nico Rosberg Mercedes Mercedes 22.753 44
Adrian Sutil Force India Mercedes 22.981 54