Sebastian Vettel

Der Weltmeister in gewohnter Manier: Er kam, sah und siegte - aber nicht entspannt wie gewohnt. Schon am Start hatte der Deutsche das Nachsehen, denn Nico Rosberg flog vorbei. Aber Vettel war gewappnet und legte sich sofort einen Plan zurecht. Das KERS wurde aufgespart, um gleich wieder an Rosberg vorbeizuziehen. "Das ging besser als erwartet", lachte Vettel im Nachhinein.

Ob schlechter Start oder verpatzter Boxenstopp - Sebastian Vettel hält nichts auf, Foto: Red Bull
Ob schlechter Start oder verpatzter Boxenstopp - Sebastian Vettel hält nichts auf, Foto: Red Bull

Und dann gab es da ja noch den Boxenstopp. "Das war der längste der Saison", schmunzelte Vettel, der trotz 32.899 Sekunden in der Boxengasse und einem fehlenden Rad seine Führung behielt - eine besondere Führung. Denn damit stellte Vettel nicht nur Michael Schumachers Rekord von 13 Siegen in einer Saison, sondern auch Alberto Ascaris Rekord von neun Siegen in Folge ein. Ein perfekter Abschluss für eine perfekte Saison.

Nico Rosberg

Auf die Frage, wie lange er selbst an den Sieg glaube, antwortete Nico Rosberg: "Für ein paar Kurven." Nach seinem lupenreinen Start von P2 an die Spitze, wurde Sebastian Vettel im Rückspiegel immer größer und nach nur einer Runde war die Führung dahin. Damit aber nicht genug, denn schon klopfte Fernando Alonso von hinten an und schließlich auch noch Mark Webber und Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton. Schuld war ein Problem mit den Hinterreifen.

"Wenn man nach dem Start Erster ist und dann das Rennen als Fünfter beendet, ist das nicht so berauschend", gab Rosberg ehrlich zu. Zwar wäre am Ende noch Platz vier möglich gewesen, aber Rosberg ging auf Nummer sicher, denn Platz zwei bei den Konstrukteuren hatte Priorität - nicht zuletzt für seine Mechaniker. "Dieser Platz ist für sie sehr wichtig, denn sie bekommen somit einen schönen Bonus - und den haben sie sich auch verdient."

Adrian Sutil

Ein paar Pünktchen hätte sich Adrian Sutil im letzten Saisonrennen schon gewünscht. Am Ende bleibt nur Rang 13 und etwas Enttäuschung über den Wettergott. Denn während ein Großteil des Feldes auf zwei Stopps setzte, kam Sutil einmal mehr bei seiner Box vorbei. Schon ziemlich früh im Rennen war Force India aufgefallen, dass die Reifen zu schnell abbauten und ein dritter Stopp nötig werden würde. Der Vorteil: Sutil war gegen Ende des Rennens mit frischen Medium-Reifen unterwegs - perfekt für einsetzenden Regen.

Adrian Sutil hoffte auf Regen, Foto: Sutton
Adrian Sutil hoffte auf Regen, Foto: Sutton

"Ich hätte schon profitieren können, denn viele waren auf den harten Reifen unterwegs. Wenn es dann zu regnen beginnt, verliert der harte Reifen sofort Temperatur und der Unterschied wird sehr groß", erklärte Sutil im Interview mit Motorsport-Magazin.com. Aber der Regen blieb aus und spülte den Force-India-Mann nicht nach vorne. Dennoch war er mit seinem Saisonabschluss zufrieden. "Punkte sind natürlich immer gut, aber am Ende habe ich bestmögliche Arbeit abgeliefert."

Nico Hülkenberg

Schon das gesamte Wochenende fehlte zwischen dem Deutschen und seinem C32 die Harmonie, wie er am Samstag erklärte. Also hoffte Hülkenberg am Sonntag auf trockene Bedingungen, doch auch das half nichts. "Wir hatten zu viel Untersteuern, was uns sowohl an den Vorderreifen als auch Pace gekostet hat. Die langgezogenen Kurven haben uns ein wenig den Nacken gebrochen, das ist ein Problem, weil wir das Gewicht auch nicht ausreichend nach hinten bekommen", schilderte er die Probleme des Sauber.

Am Ende kann Hülkenberg dennoch ein positives Fazit ziehen. Trotz Problemen um zwei Plätze im Rennen verbessert und damit die nötigen Punkte gesammelt, um Paul di Resta von Platz zehn der Gesamtwertung zu verdrängen. "Ich bin in der Fahrer-WM vor beiden Force India, meinem Ex-Team. Im Prinzip bin ich mit dem Jahr und speziell mit der zweiten Hälfte zufrieden."