Ross Brawn kam in seinem wohl letzten Rennen am Kommandostand von Mercedes nochmal so richtig ins Schwitzen. "Während dieses Rennens sind mir definitiv ein paar zusätzliche graue Haare gewachsen", gab der Brite zu. Die Ränge fünf (Nico Rosberg) und neun (Lewis Hamilton) reichten für die silberne Truppe aber zu Rang zwei in der Konstrukteurs-WM. "Das Wichtigste heute ist, dass das Team den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft geholt hat - auch wenn wir es uns ein bisschen schwerer gemacht haben, als es eigentlich nötig gewesen wäre", gab Brawn zu.

"Beide Fahrer hatten fantastische Starts, aber es wurde schnell klar, dass wir bei Nico nicht die richtige Fahrzeugbalance gefunden hatten, da er am Heck zu wenig Grip hatte", sagte der Brite. Rosberg verlor in der Anfangsphase Platz um Platz und lag zwischenzeitlich nur auf Rang sieben. Bei Hamilton lief es anfänglich besser. "Lewis hatte einen stärkeren ersten Stint und zeigte vor und nach dem ersten Boxenstopp eine gute Pace. Dann wurde unser Rennen durch die beiden Durchfahrtsstrafen für Felipe und Lewis beeinträchtigt", gab Brawn zu. Obwohl viele Fans die Strafe für Massas nicht recht verstehen wollten, war die Angelegenheit für den Mercedes-Teamchef klar: "Unsere Fahrer berichteten, dass Felipe konstant mit allen vier Rädern die weiße Linie am Boxeneingang überfuhr."

Später traf die Silberpfeile aber selbst eine Durchfahrtsstrafe nach einem unglückliche Unfall zwischen Hamilton und Valtteri Bottas. "Diese Situation müssen wir auf unsere Kappe nehmen, da wir Lewis besser darüber hätten informieren müssen, wie schnell der Williams auf ihn aufholte, obwohl er bereits eine Runde zurück lag", gestand Brawn. "Danach hatte Lewis einen unglücklichen Zwischenfall mit Valtteri Bottas. Nach der Strafe fuhr Lewis ein starkes Rennen, besonders wenn man bedenkt, dass sein Unterboden durch den Reifenschaden beschädigt worden war."

Abschließend bedankte sich Brawn bei seinen Mitarbeitern: "Wir haben dieses Ergebnis auf Basis sehr guter Fortschritte erzielt. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch an jeden in unserem Team für die harte Arbeit, die feste Entschlossenheit und den unermüdlichen Einsatz. Red Bull war in dieser Saison äußerst dominant, also gelten unsere Glückwünsche auch ihnen. Aber unsere Fortschritte sind die ersten Früchte unserer Technik-Mannschaft, die wir vor zwei Jahren begonnen haben, zusammenzustellen, und ich bin optimistisch, dass wir diesen Trend 2014 fortsetzen können." Auch wenn Brawn den Aufwärtstrend dann wohl als neutraler Beobachter oder sogar Gegner verfolgen wird.