"Das ist unglaublich, einfach unglaublich", wettere Felipe Massa noch während des Rennens via Teamfunk als ihm das Team mitgeteilt hatte, dass er eine Durchfahrtsstrafe kassiert. Der Brasilianer überfuhr in der 32. Rennrunde auf Platz vier liegend die weiß-gestrichelte Linie vor der Einfahrt zur Boxengasse. Die Rennleitung brummte ihm in seinem letzten Rennen für Ferrari eine Durchfahrtsstrafe auf, welche Massa zwei Runden später antrat und dadurch auf den achten Platz zurückfiel. Der künftige Williams-Pilot war anschließend überhaupt nicht gut auf die Stewards zu sprechen.

"Diese Jungs glauben, dass sie alle Macht haben und tun können, was sie wollen", machte Massa seinem Ärger Luft. "Das ist schade für sie, nicht für mich. Jeder hat es gesehen. Ich bin sicher, dass ich nicht der einzige war, der so etwas gemacht hat. Ich war aber der einzige, der dafür eine Durchfahrtsstrafe bekommen hat." Massa war sich offenbar keiner Schuld bewusst und wollte die Bestrafung nicht akzeptieren. "Um ehrlich zu sein: Das war inakzeptabel", sagte er. "Das war wirklich schade, denn ich hatte ein großartiges Rennen." Vor dem Rennen war bei einem Meeting allerdings deutlich angesprochen worden, dass der gestrichelte Bereich vor der Boxeneinfahrt nicht mit allen vier Rädern überfahren werden darf.

Möglicherweise hätte es Massa bei seinem letzten Heimspiel in Rot auf das Podium geschafft, Fernando Alonso nahm stattdessen seinen Platz ein und fühlte Mitleid mit seinem langjährigen Teamkollegen. "Im Rennen wäre ich heute Vierter oder vielleicht Dritter geworden", glaubte Massa. "Fernando wäre vielleicht vom Gas gegangen und hätte mich vorbeigelassen. Das Rennen hätte wesentlich besser enden können, aber es ist trotzdem sehr emotional." Am Ende überquerte Massa die Ziellinie als Siebter und ließ es sich nicht nehmen, ein paar Donuts zum Abschied zu drehen.

2014 beginnt ein neues Kapitel in seiner Karriere. Nach acht Jahren in Maranello wechselt er zur kommenden Saison zu Williams und will helfen, den Traditionsstall wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Kein einfacher Schritt für den 32-Jährigen: "Ich muss mich daran gewöhnen, in einer anderen Farbe zu fahren. Ich möchte mich aber bei jedem bedanken, dem ich gearbeitet habe und der mir die Möglichkeit gegeben hat, für Ferrari zu fahren."