Sebastian Vettel feierte beim Saisonfinale in Brasilien seinen neunten Saisonsieg in Folge und den insgesamt 13. Sieg in der Saison 2013 - damit hat der Deutsche den Rekord von Michael Schumacher der meisten Saisonsiege egalisiert und einen neuen Rekord an Seriensiege aufgestellt. Kein Wunder, dass Vettel traurig ist, dass die Saison nun vorbei ist. "Es war eine unglaubliche Saison, das Auto war phänomenal und wurde immer besser. Ich hätte mir nicht mehr wünschen können - riesen Dank ans Team."

Red Bull-Teamkollege Mark Webber holte bei seinem letzten Formel-1-Rennen den zweiten Platz vor Fernando Alonso. "Das war ein tolles Finish für meine Karriere. Ich möchte mich bei jenen Jungs bedanken, mit denen ich am meisten gekämpft habe sowie all jenen Leuten, die mich immer unterstützt haben. Es ist schön meine Karriere so zu beenden", erklärte Webber. Auch Vettel bedankte sich bei seinem Teamkollegen. "Mark und ich hatten nicht immer die beste Beziehung, aber wir hatten immer riesen Respekt voreinander", so der Deutsche.

Abgesehen von den Spitzenpositionen stand auch der Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurswertung im Fokus. Im ersten Stint konnte Mercedes mit der Rennpace der direkten Konkurrenz von Red Bull und Ferrari nicht mithalten. In Runde 10 wird Rosberg von seinem Team aufgefordert, Hamilton nicht aufzuhalten, wenn er Reifenprobleme hat - kurz darauf folgte der teaminterne Platztausch.

P2 für Mercedes in der Konstrukteurs-WM, Foto: Mercedes AMG
P2 für Mercedes in der Konstrukteurs-WM, Foto: Mercedes AMG

Aufgrund der Strafen für Massa und Hamilton wurde der Kampf um Platz zwei noch einmal extrem spannend. Elf Runden vor Schluss fing es leicht zu tröpfeln an, doch ein heftiger Regenschauer blieb aus. Rosberg und Hamilton beendeten das Rennen auf den Rängen fünf bzw. neun und sicherten damit Mercedes den Vizetitel in der Konstrukteurs-WM. "Super Ergebnis für Ross und das Team. Da kann man nur die Kappe ziehen", betonte Niki Lauda. Bei Ferrari hatte man auf Regen gehofft. "Dann wären wir konkurrenzfähiger gewesen. Es war heute für alle ein schwieriges Rennen, aber zumindest stehen wir auf dem Podium", erklärte Alonso.

Der Start: Beide Mercedes-Piloten erwischen einen Blitzstart - Nico Rosberg ging an Sebastian Vettel vorbei, dahinter schnappte sich Lewis Hamilton den dritten Platz. Doch in der darauffolgenden Runde müssen sich beide Silberpfeile auf der Start-Ziel-Geraden geschlagen geben. Vettel holte sich die Spitze zurück, Alonso ging an Hamilton vorbei, der sich auch noch Mark Webber geschlagen geben musste.

Die Zwischenfälle: In Runde vier kam das Aus für Romain Grosjean nach einem kapitalen Motorschaden. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Plötzlich war da eine Menge Rauch und ich verlor sämtliche Power, deshalb entschied ich mich 70 Runden zu früh zu stoppen", erklärte der Lotus-Pilot. Beim ersten Stopp von Mark Webber gab es ein Problem links hinten. "Wir hatten ein leichtes Problem mit dem Schlagschrauber. Das hat uns eineinhalb Sekunden bei Marks Stopp gekostet", erklärte Teamchef Christian Horner.

Massa war nach seiner Strafe fuchsteufelswild, Foto: Sutton
Massa war nach seiner Strafe fuchsteufelswild, Foto: Sutton

Felipe Massa bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, weil er die weiße Linie mit allen vier Rädern überfahren hatte - der Brasilianer beklagte sich lautstark via Teamradio: "Das ist einfach unglaublich!" In Runde 47 berührten sich Valtteri Bottas und Lewis Hamilton, wodurch beide Piloten einen Reifenschaden erlitten. Hamilton konnte sich an die Box retten, fasste allerdings eine Durchfahrtsstrafe aus. Währenddessen kam es an der Red Bull-Box zu einem heillosen Durcheinander. Die Crew war auf Vettels Stopp nicht vorbereitet und musste erst noch die Reifen holen - dahinter wartete Webber bereits auf seinen Reifenwechsel.

In Runde 54 fasste auch Giedo van der Garde eine Durchfahrtsstrafe aus, weil er blaue Flaggen ignoriert hatte. Sieben Runden später musste Charles Pic seinen Boliden abstellen, nachdem hinten rechts die Radaufhängung gebrochen war. In der Schlussphase drehte sich Pastor Maldonado nach einer Berührung mit Jean-Eric Vergne. Zum Glück konnte der Williams-Pilot weiterfahren, der Vorfall wird von den Stewards noch untersucht.

Die weiteren Deutschen: Nico Hülkenberg machte am Start drei Positionen gut und fand sich auf Rang sieben wieder. Adrian Sutil verbesserte sich in der Startphase ebenfalls um drei Plätze auf Rang 14. Nach der ersten Boxenstopp-Phase lagen Hülkenberg und Sutil auf den Plätzen neun und elf. Am Ende überquerrte Hülkenberg als Achter die Ziellinie und holte für Sauber wichtige Konstrukteurspunkte. Sein Landsmann Adrian Sutil blieb als 13. punktelos.