Sebastian Vettel

Vettel war das Maß der Dinge, Foto: Red Bull
Vettel war das Maß der Dinge, Foto: Red Bull

Egal ob Regen oder Sonnenschein, Sebastian Vettel scheinen die äußeren Bedingungen in diesem Jahr völlig gleichgültig zu sein. Auch beim Saisonfinale stellte der Red-Bull-Pilot seinen Boliden auf die Pole Position und wird das Feld damit bereits zum 45. Mal in seiner Karriere in die erste Kurve führen. Über sechs Zehntel nahm der Heppenheimer seinem ersten Verfolger Nico Rosberg ab und zeigte sich angesichts dieses großen Vorsprungs selbst etwas erstaunt.

"Um ehrlich zu sein bin ich selber ein wenig überrascht. Da hätte ich nicht mit gerechnet, aber umso glücklicher macht es mich natürlich, wieder so deutlich an der Spitze zu liegen", sagte Vettel bei Motorsport-Magazin.com. Dabei waren die Umstände im verregneten Sao Paulo keineswegs einfach, wie auch der Weltmeister feststellen musste. "Gegen Ende wurde es immer rutschiger. Es ist dann unheimlich schwer, denn die Strecke wird sehr schnell deutlich schlechter", schilderte er und begrüßte die Entscheidung, Q3 zu verschieben, um auf bessere Bedingungen zu warten.

Nico Rosberg

Rosberg startet von P2, Foto: Mercedes AMG
Rosberg startet von P2, Foto: Mercedes AMG

Sowohl im ersten als auch im zweiten Freien Training gab Nico Rosberg den Ton an, doch als es im Qualifying darauf ankam, musste sich der Mercedes-Pilot recht deutlich Sebastian Vettel geschlagen geben. "Der war schon groß", räumte Rosberg mit Blick auf seinen Rückstand ein. "Es wäre definitiv schwierig geworden, ihm nahe zu kommen, selbst wenn bei uns alles perfekt gelaufen wäre." Schlussendlich sprang für den Wiesbadener der zweite Rang heraus, der für ihn auch das Optimum darstellte.

Mit der Ausgangsposition für das Saisonfinale kann Rosberg durchaus zufrieden sein, zumal er sich vor Fernando Alonso platzierte, der den Silberpfeilen mit Ferrari noch den zweiten Rang in der Konstrukteurs-Wertung abspenstig machen möchte. Ähnlich sah auch Niki Lauda die Sache, doch der Österreicher hob angesichts des prognostizierten Regens im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com warnend den Finger und meinte: "Es wird je nach Wetterbedingungen ein mühsames Rennen und es kann viel passieren."

Nico Hülkenberg

Hülkenberg wünscht sich trockenes Wetter, Foto: Sutton
Hülkenberg wünscht sich trockenes Wetter, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg wies auf Pole-Setter Sebastian Vettel zwar einen Rückstand von über drei Sekunden auf, dennoch reichte diese Zeit aus, um seinen Sauber-Boliden auf den zehnten Startplatz zu stellen. "Auf der einen Seite will man natürlich mehr als Rang zehn erreichen, wenn man den Sprung in Q3 schafft. Auf der anderen Seite bin ich damit schon zufrieden, denn es fehlte schon das gesamte Wochenende die Harmonie zwischen mir und dem Auto", sagte Hülkenberg bei Motorsport-Magazin.com, der sich schwer tat, die richtige Balance zu finden.

Zwar hat der Emmericher an Regenrennen in Brasilien durchaus gute Erinnerungen, dennoch würde er sich wünschen, dass der Himmel über Sao Paulo am Sonntag seine Schleusen geschlossen hält. "Die Bedingungen sind hier ganz anders als im letzten Jahr oder auch 2010", betonte er. "Damals waren wir bei leichtem Nieselregen auf Slicks unterwegs. Jetzt ist es total nass. Aber es wird ein spannendes Rennen - allein schon durch das Wetter."

Adrian Sutil

Sutil kämpft mit den Reifen, Foto: Sutton
Sutil kämpft mit den Reifen, Foto: Sutton

"Ich bin ein ehrlicher Mensch und die Wahrheit ist, dass wir im Moment einfach nicht konkurrenzfähig sind", gab Adrian Sutil nach Platz 16 gegenüber Motorsport-Magazin.com zerknirscht zu Protokoll. Sobald stärkerer Regen einsetzte, war sein Force-India-Bolide einfach nicht mehr vernünftig zu fahren, wofür Sutil auch eine recht simple Erklärung parat hatte: "Im Moment ist das hier eine Reifenmeisterschaft. Es hat nichts mehr mit dem Fahrer zu tun."

Neben den Reifen machte dem Gräfelfinger auch der Verkehr zu schaffen, denn er war wie Nico Hülkenberg in einen kleinen Stau verwickelt, der seiner Meinung nach verhindert hätte werden können. "Es sind hier einfach Fahrer unterwegs, die statt drei Sekunden einen Abstand von zehn Sekunden lassen. Das ist unnötig", sagte Sutil, der für das abschließende Saisonrennen nur einen sehnlichen Wunsch hat: "Trocken ist unsere einzige Chance, denn im Regen klappt es einfach nicht."