Denken heißt nicht Wissen. Das ist Jenson Button nach dem Qualifying in Brasilien erneut bewusst geworden. "Wir dachten, dass wir sehr gut darin sind, sofort Temperatur in die Reifen zu bekommen, aber das sind wir in diesen Bedingungen wirklich nicht", so die frustrierte Erklärung für Startplatz 13.

In Q1 ließ Button die McLaren-Herzen noch höher schlagen, als er seinen MP4-28 auf P6 stellte. Vielleicht würde es in Brasilien im Regen sogar doch noch ein Podest in der Saison 2013 geben. Doch kaum ging es ins zweite Qualifying-Segment, spülte der Regen buchstäblich alle Hoffnungen weg. "Es hat deutlich stärker geregnet und wir haben einfach keine Temperatur in die Reifen bekommen", erklärte der Brite.

Eine Tatsache, die die McLaren-Truppe aus heiterem Himmel traf, denn eigentlich war das Team von der Konkurrenzfähigkeit des Boliden überzeugt. "Wir haben über den Großteil der Trainingssessions Reifen gespart und das war ein dummer Fehler", so Button. Er sei im Training zwar auf den Intermediates gefahren, allerdings bei bereits abtrocknender Strecke. Somit fielen die Probleme bei extrem nasser Strecke erst auf, als es bereits zu spät war.

Ein weiteres Problem für die Reifentemperatur stellte das Setup dar. McLaren hatte auf zu wenig Abtrieb gesetzt und bekam nicht genug Druck in die Reifen. "Wir hatten den Eindruck, dass es gestern bei uns gut funktioniert hat, aber auch hier fuhren wir nicht, als es richtig nass war", musste Button eingestehen. Insgesamt sei dieses Qualifying die perfekte Abrundung der Saison, erklärte der Weltmeister von 2009 sarkastisch. "Es wird jetzt noch ein schmerzvoller Tag und dann arbeiten wir hoffentlich an einem deutlich besseren Auto."

Dieser eine letzte Tag der Saison 2013 könnte allerdings tatsächlich schmerzhaft werden - zumindest bei ähnlichen Bedingungen wie im Qualifying. "Wenn wir auf Intermediates fahren können, ist es noch recht gut, aber sollte es so regnen wie heute, sind wir im Nirgendwo", befürchtete der McLaren-Mann. Auch für das Rennen selbst wünscht sich der Weltmeister von 2009 einen normalen Verlauf. "Ansonsten wird es schrecklich, weil wir nichts sehen können und die gesamte Zeit nur hinter dem Safety-Car herfahren."