Vor dem Saisonfinale in Brasilien liegt McLaren mit 102 Punkten auf einem enttäuschenden fünften Platz in der Konstrukteurswertung. Für so manchen musste Sergio Pérez den Preis für die enttäuschende Saison des Teams bezahlen, was Martin Whitmarsh allerdings dementiert. "Ich kann verstehen, dass die Leute es so sehen, aber dem ist nicht so. Ich habe Checo stets gesagt, dass ihm keine Gefahr von außen droht, aber durchaus von innen - das hat er scheinbar nicht ganz ernst genommen", erklärte der McLaren-Teamchef.

So klopften bei McLaren unter anderem Nico Hülkenberg, Felipe Massa und Paul di Resta an, doch laut Whitmarsh war man für 2014 auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Piloten. Pérez sei zwar ein guter Fahrer, gehöre aber nicht in diese Kategorie von Fahrer, Kevin Magnussen hingegen schon. "Wenn es Kevin nicht geben würde, würde Checo wahrscheinlich 2014 für McLaren fahren, aber es gibt nun einmal Kevin - und ich habe Checo früh genug darüber informiert, dass Kevin durchaus Chancen hat", verriet der Brite auf der offiziellen F1-Webseite.

Der Versuch Magnussen bei einem anderen Team unterzubringen, misslang. Dabei hatte Whitmarsh bereits mit einem Teamchef eine Einigung erzielt. "Es war eine Vereinbarung per Handschlag, aber er trat davon zurück", sagte der Brite ohne Namen zu nennen. "Nach 25 Jahren in diesem Geschäft bin ich immer noch so naiv, zu glauben, dass ein Handschlag zwischen Männern etwas zählt. Als mir klar wurde, dass der Deal nicht klappt, habe ich mich dazu entschlossen, Kevin selbst unter Vertrag zu nehmen."

Dabei ist er sich des Risikos bewusst, einen Rookie ins Cockpit zu setzen, auch wenn es im Fall von Lewis Hamilton erfolgreich funktioniert hat. Die Karrieren von Hamilton und Magnussen sind laut Whitmarsh aber nicht vergleichbar. §Ich bin mir bewusst, dass es ein Risiko ist. Deshalb war meine erste Wahl, ihn bei einem anderen Team für ein oder zwei Jahre unterzubringen und ihn dann zu McLaren zu holen. Aber das war nicht möglich", betonte der McLaren-Teamchef.