"Heute Nachmittag fuhren nicht viele Leute auf der Strecke, um Reifen für den Rest des Wochenendes zu sparen", versuchte sich Vettel für die wenigen Umläufe zu entschuldigen, welche die brasilianischen Fans im Regen von Sao Paulo zu sehen bekamen. Auch Daniil Kvyat konnte nicht sein angestrebtes Pensum absolvieren, weil er Rücksicht auf Daniel Riccardo nehmen musste, der in FP2 das Steuer des Toro Rosso wieder übernahm. "Ich konnte aber nicht so viele Runden fahren, weil ich die Reifen für Daniel [Ricciardo] sparen musste", klagte er.

Doch wieso müssen die Piloten im Regen besser auf ihre Reifen aufpassen als bei trockenen Bedingungen? Motorsport-Magazin.com erklärt die Problematik: Eigentlich ist die Regelung ganz einfach. Jeder Pilot erhält für das gesamte Wochenende elf Sätze Trockenreifen. Davon sind sechs von der härteren Mischung, entsprechend fünf von der weicheren. Außerdem gibt es pro Fahrer vier Sätze Intermediates und drei Sätze Full-Wets.

Inters werden ersetzt, Regenreifen nicht

Eigentlich sollten die Regenreifen damit für ein Wochenende reichen, in der Regel ist auch nicht das gesamte Wochenende verregnet. Doch für den Fall, dass schon am Freitag mindestens ein Training im Nassen gefahren wird, gibt es eine Sonderregelung. Artikel 25.2 e) des Sportlichen Reglements besagt, dass im Falle einer nassen Freitagssession vor dem dritten Freien Training ein Satz gebrauchter Intermediates an Pirelli zurückgegeben werden muss. Im Austausch dafür gibt es einen Satz frischer Intermediates.

Das war auch der Grund, wieso möglichst niemand schon Regenreifen anfahren wollte. Für einen gebrauchten Satz Regenreifen am Freitag gibt es keinen Ersatz. Weil lediglich drei Sätze für das ganze Wochenende zur Verfügung stehen, wollte niemand riskieren, später am Wochenende in Reifen-Not zu kommen. Ähnlich sieht es mit einem zweiten Intermediates aus: Ein Satz wird ersetzt, der zweite nicht. Deshalb versuchten alle Piloten mit einem Satz den kompletten Freitag durchzufahren.