Nico Rosberg

Regengott Rosberg! So oder so ähnlich könnten am Sonntag die Schlagzeilen lauten, wenn Nico Rosberg seine starke Leistung vom Freitag auch im Rennen bringen kann. Der Mercedes-Pilot setzte in den ersten beiden Trainingssessions zum Großen Preis von Brasilien die Bestzeit und ließ damit auch Sebastian Vettel zweimal hinter sich. "Die Hoffnungen, dass wir Red Bull an diesem Wochenende vielleicht ein bisschen ärgern können, sind größer", so Rosberg zuversichtlich.

Dennoch wollte er dem Resultat nicht zu viel Beachtung schenken: "Ich war schnell im Regen, aber wir wissen nicht, mit wie viel Sprit die anderen Teams unterwegs waren. Deshalb müssen wir die Zeiten mit etwas Vorsicht genießen." Während sich Zuschauer und viele Beteiligte nach besserem Wetter sehnen, hätte Rosberg nichts dagegen, sollte auch am Sonntag Wasser vom Himmeln kommen. "Allgemein sah es aus, als hätten wir eine gute Pace, daher kann es für mich dieses Wochenende gerne nass bleiben."

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel muss frustriert sein. Bereits zum zweiten Mal seit der Sommerpause hat es der Heppenheimer verpasst, in mindestens einer Freitagssession die Bestzeit zu holen. Gelingt ihm dieses Kunststück auch im dritten Freien Training nicht, würde das einen absoluten Negativrekord in der zweiten Saisonhälfte bedeuten, etwas bisher noch nicht Dagewesenes. Spaß beiseite: Trotz weniger Runden fand der Weltmeister schnell in seinen Rhythmus und war in beiden Sessions erster Mercedes-Verfolger. Und das, obwohl sich Red Bull im ersten Training den Luxus erlaubte, ein paar Runden auf Trockenreifen zu fahren, um Vergleichswerte mit dem neuen Experimentalreifen für die Saison 2014 zu sammeln.

Vettel probierte als einziger Pilot die Prototypen-Reifen, Foto: Sutton
Vettel probierte als einziger Pilot die Prototypen-Reifen, Foto: Sutton

Luxus deshalb, weil es einige Zeit braucht, die entsprechenden Messvorrichtungen anzubringen und anschließend wieder abzubauen. Zeit, die eigentlich im Training nicht vorhanden ist, bedenkt man außerdem, dass die Werte unter diesen Bedingungen nicht besonders relevant sein dürften. "Es war schwer, etwas Vernünftiges zu machen. Ich habe versucht ein Gefühl dafür zu bekommen. Heute Morgen war ich vielleicht noch ein bisschen hinterher, am Nachmittag lief es besser", so das Fazit des Red-Bull-Piloten.

Nico Hülkenberg

Für den Shooting-Star der letzten Rennen lief es am Freitag noch nicht ganz rund. Nachdem er den Sauber zuletzt sogar in den Top-5 platzieren konnte, reichte es am Freitag nur knapp unter die Top-10. "Heute war ich mit der Balance des Autos noch nicht zufrieden", klagte er nach den Trainingssessions. "Ich denke, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben, was die Balance im Nassen auf beiden Reifenmischungen angeht."

Seit der Sommerpause vertraut Sauber auf ein neues Setup, das mitverantwortlich für den Aufschwung beim schweizerischen Team ist. Bedenken, das Fahrzeug im Regen nicht so abstimmen zu können, hat Nico Hülkenberg aber nicht. "Durch die Inters und die Full-Wets wird das Auto ohnehin angehoben, das können wir schon so fahren."

Adrian Sutil

Am Vormittag drehte Adrian Sutil noch 25 Runden auf dem Autodromo Jose Carlos Pace und war somit einer der fleißigsten Piloten im Feld. Am Nachmittag musste sich der Gräfelfinger mit lediglich sieben Umläufen begnügen. Der Grund: "Es sind beide [Intermediates und Regen] nicht sehr gut und reagieren sehr komisch im Regen", so Sutil. "Auch da hatten wir nur ein oder zwei Runden, dann fällt der Reifen gleich um eine Sekunde oder anderthalb ab."

Adrian Sutil ist kein Freund der Pirelli-Regenreifen, Foto: Sutton
Adrian Sutil ist kein Freund der Pirelli-Regenreifen, Foto: Sutton

Um sich die frischen Reifen für ein möglicherweise feuchtes Qualifying und auch für das Rennen aufzusparen, verzichtete der Force-India-Pilot darauf, einen zweiten Satz Intermediates anzufahren. Insgesamt zeigte er sich aber dennoch zufrieden. " Am Nachmittag war der Reifen vorne dann völlig fertig, vom Gefühl her war es aber nicht schlecht", erklärte er. "Auf ähnlich junge Reifen wie die Konkurrenz hätten wir es wohl in die Top-10 geschafft. Wir sind also gar nicht so weit weg, obwohl wir in der Vergangenheit mit Regen aber oft unsere liebe Not hatten."