Sebastian Vettel

Folgt auf den achten nun in Brasilien der neunte Streich? Die Statistik spricht keine klare Sprache. Zwar war Vettel 2010 in Brasilien erfolgreich, aber danach nie wieder. 2012 war gar eines seiner schwierigsten Rennen, als er bereits in der ersten Runde in einen Unfall verwickelt und ans Ende des Feldes gespült wurde. "Bis gestern habe ich nicht viel daran gedacht, aber als ich wieder hier war, kamen all die Dinge wieder hoch", erinnerte sich der Weltmeister.

Allerdings hatte alles einen guten Ausgang für ihn, denn am Ende feierte er Titel Nummer drei. "Das Rennen im letzten Jahr war auf vielerlei Weise verrückt, aber es ist schön, sich daran zu erinnern, denn es nahm ein gutes Ende", lachte Vettel heute. Wenig spricht dagegen, dass auch 2013 ein gutes Ende für den Weltmeister nimmt, denn selbst Regen kann Vettel in Interlagos nicht schocken. "Was auch immer passiert, wir sind bereit. Wenn es regnet, macht es das ein wenig chaotisch, aber es gibt einem die Chance, etwas Herausragendes zu leisten und besser als der Rest zu sein." Wetten auf Sieg Nummer neun in Folge und einen neuen Rekord dürften wohl wenig gewinnbringend ausfallen.

Nico Rosberg

Nico Rosberg war am Donnerstag ein gefragter Mann. Der Mercedes-Pilot gab gefühlt zehn Stunden lang Interviews mit gefühlt 100 Journalisten. Nach dem Medien-Marathon ist klar: Rosberg will die Saison mit einem Highlight abschließen. Konkreter: Ein Podiumsplatz soll es in Interlagos schon sein. "Mit Vollgas hier voraus", kündigte er in vier unterschiedlichen Sprachen an. "Ich hoffe hier auf ein richtig gutes Resultat und mit meinem Auto ist das auch möglich." Ein starkes Ergebnis wäre vor allem wichtig, um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung klarzumachen. Rosberg sah seine Silberpfeile im Vorteil: "Wir haben große Chancen auf Platz zwei, weil wir momentan das bessere Auto haben." Der Vorsprung auf Ferrari beträgt 15 Punkte, maximal 43 gibt es pro Team noch zu holen.

Warum die Vize-WM in der Teammeisterschaft so wichtig für Mercedes wäre, drückte Rosberg in kreativer Art und Weise aus: "Das ist total wichtig als Motivation für alle, auch die Jungs in der Fabrik. Die können dann nach Hause gehen zu ihren Kindern und sagen: Ich habe das zweitbeste Auto in der Formel 1 gebaut. Das macht auch für die Kinder einen Riesenunterschied. Die können das dann in der Schule erzählen." Ach ja, ein paar Millionen mehr würden auch auf das Mercedes-Konto fließen.

Nico Hülkenberg

2012 führte Nico Hülkenberg in Brasilien 30 Runden, Foto: Sutton
2012 führte Nico Hülkenberg in Brasilien 30 Runden, Foto: Sutton

Der Sauber-Pilot und Interlagos - das passt. Es ist der Ort der ersten Male für den Deutschen. 2010 holte er im Williams seine erste und bisher einzige Pole Position, zwei Jahre später führte er an gleicher Stelle zum ersten Mal in seiner Karriere ein Formel-1-Rennen an - 30 von insgesamt 71 Runden. Nun reist Hülkenberg in Top-Form nach Brasilien, holte er doch in fünf der letzten sieben Rennen Punkte. Vielleicht wird Brasilien der Ort des ersten Podestplatzes des Emmerichers in der Königsklasse?

Hülkenberg will von Vergleichen zu vergangenen Jahren nichts wissen, schließlich ist er zum ersten Mal mit Sauber in Interlagos unterwegs und auch Regen ist kein Garant auf Erfolg. "Man kann nicht sagen, dass es hier wieder so laufen wird, weil ich schon in der Vergangenheit hier gute Regenrennen hatte", dämpft Hülkenberg die Erwartungen. "Dafür muss auch das Auto passen, ich muss mich wohlfühlen und das Setup muss stimmen."

Adrian Sutil

Der Deutsche weiß: "Du bist nur so gut wie deine letzten beiden Rennen." Das bedeutet für ihn in Sao Paulo richtig Gas geben, denn in Austin war für den Force-India-Mann bereits in der ersten Rennrunde Schluss. Wenn es nach Sutil geht, stehen die Chancen in Interlagos denkbar gut. "Hier geht es fast nur geradeaus und dazwischen sind langsame Kurven. Das ist perfekt für uns." Wie bereits Nico Hülkenberg 2012 mit seinen 30 Führungsrunden im Force India belegte, die Strecke liegt dem Boliden.

Zudem ist das Wetter in Brasilien immer ein großes Fragezeichen. "Es gab, glaube ich, noch kein Rennen hier in Brasilien, das ganz normal abgelaufen ist", bezog sich Sutil auf Regen und allerlei Chaos. Noch ein Grund für den Deutschen, auf ein gutes Ergebnis zu spekulieren, denn Regen ist traditionell einer seiner Stärken.