Am Sonntag erklingt zum 147. und letzten Mal der Sound der hochdrehenden 2,4-Liter V8-Motoren. Nachdem 2005 die 3,0-Liter Zehnzylinder zum letzten Mal durch Mark und Bein gingen, wird der Trend des Downsizing 2014 mit kleinen Turbomotoren konsequent weitergeführt. Für Renault endet damit eine extrem erfolgreiche Ära. Von 146 Rennen wurden 59 mit RS27 im Heck gewonnen - das entspricht einer Siegquote von mehr als 40 Prozent. Werte, die weder von Ferrari noch von Mercedes erreicht werden.

In den vergangenen acht Jahren konnte Renault nicht nur 59 Siege feiern, sondern auch fünf Weltmeisterschaften. Eine blieb Remi Taffin, Leiter des Renault Sport F1 Einsatzteams, ganz speziell in Erinnerung: "Innerhalb der V8-Ära erinnere ich mich besonders gerne an die Saison 2006. Nach einem Motorproblem beim Großen Preis von Italien in Monza spürten wir starken Gegenwind, Michael Schumacher übernahm die Führung in der WM-Tabelle." Alonso schied mit einem kapitalen Motorschaden aus, Schumacher gewann.

Zwei Wochen später siegte Schumacher in China vor Alonso und übernahm die WM-Führung. "Unsere Chancen, noch einmal zurückzuschlagen, waren eigentlich minimal - die Ferrari schienen zu diesem Zeitpunkt deutlich überlegen zu sein", erinnert sich Taffin. Beim Großen Preis von Japan sollte sich das Blatt jedoch entschieden wenden. In Führung liegend schied Michael Schumacher aus, Alonso übernahm Platz eins und siegte. "Dieses Mal war es der italienische Motor, der den Geist aufgegeben hatte. Noch vor dem Finale in Brasilien lagen wir wieder vorn - das perfekte Beispiel, wie schnell sich die Dinge im Rennsport drehen können."