Nach elf Jahren Formel 1, neun Siegen und insgesamt 41 Podestplätzen sagt Mark Webber 'Goodbye'. Der Brasilien GP am kommenden Wochenende wird sein letztes Rennen in der Königsklasse. Bedauern empfindet er nicht. "Es war großartig, aber ich brauche jetzt das nächste Kapitel", erzählte er der offiziellen Formel-1-Webseite und scherzte sogar, dass er es nicht erwarten könne, dass es vorbei ist. "Man kann nicht nur halb schwanger sein! Man tut es oder man lässt es. Und macht dann etwas anderes."

Webber hat seine neue Herausforderung mit Porsche auf der Langstrecke gefunden. "Technisch sind sie sehr fortgeschritten und am nächsten an einem Formel-1-Auto dran", erläuterte Webber. "Man muss loslassen. Ich akzeptiere, dass ich nicht mehr super-jung bin. Ich möchte eine andere Umgebung, eine andere Serie - um etwas mehr Balance zu bekommen. Der Großteil der Entscheidung hing an den Dingen, die abseits der Strecke passieren. Man will abseits des Rennenfahrens mehr Balance haben."

Dass es ihm in seiner Laufbahn nie gelang, Weltmeister zu werden, führt Webber auf drei Dinge zurück: Dass er am Ende nicht genug Punkte hatte, nicht schnell genug war und dass andere Autos zu überholen ein Problem war. Der beste Moment seiner Karriere war für den Australier, es überhaupt in die Formel 1 zu schaffen, denn er hatte es viele Jahre lang vergeblich versucht. "Das war ohne Zweifel ein gewaltiger Moment in meiner Karriere", betonte er. "Mein erster Vertrag ging nur über drei Rennen! Ich habe mich nicht allzu schlecht geschlagen und nun, 250 Rennen später, kann ich sagen, dass ich überlebt habe."

Der erste Sieg in der Königsklasse sei ebenfalls ein besonderer Augenblick gewesen. "Man gewinnt in allen Kategorien unterhalb der Formel 1 - denn das ist die Eintrittskarte, die man braucht - aber dann in der Formel 1 zu gewinnen, ist eine ganz andere Sache." Vor allem die Siege in Monte Carlo und Silverstone sind dem Red-Bull-Piloten in Erinnerung geblieben. Der härteste Moment seiner Karriere sei der verpasste Titel 2010 gewesen. "Aber so ist das Leben. Wenn man nach den Sternen greift, kann es auch mal daneben gehen. Das war sehr enttäuschend, aber ich bin immer noch sehr stolz darauf, dass ich den Kampf um den Titel bis zum letzten Rennen offen gehalten habe", gestand Webber. "Ich habe mir kein einfaches Jahr rausgesucht - kein 'Jenson'-Jahr", scherzte er in Anspielung auf den überraschenden Titelgewinn Buttons 2009.