"Achter Sieg in Serie. Vettel radiert Schumacher aus. Vettel zerbröselt alle Rekorde, auch jene seines Lehrers Schumacher", titelte die Gazzetta dello Sport nach dem Großen Preis der USA auf gewohnt martialische Weise. Der Heppenheimer gewann in Austin das achte Rennen in Folge und löste Michael Schumacher als Halter dieser Bestmarke ab, sodass lediglich noch Alberto Ascari vor ihm rangiert, der neun Mal en suite gewann, allerdings nicht innerhalb einer Saison.

Vettel kommt Schumacher immer näher, Foto: Sutton
Vettel kommt Schumacher immer näher, Foto: Sutton

Groß war die Freude darüber naturgemäß bei Red-Bull-Teamchef Christian Horner, zumal er weiß, was die Bestmarken für seinen Schützling bedeuten. "Jeder Rekord ist für ihn eine große Sache und er erwartet nicht, sie zu erreichen", erklärte der Brite. "Wenn es ihm also gelingt - und er hält mittlerweile einige - ist er wirklich demütig, wenn er sich die Liste der Namen ansieht."

Vettel sei in der Lage, seine Erfolge richtig einzuordnen, da er sich mit der Geschichte der Formel 1 intensiv auseinandersetze, so Horner. "Er ist einer der wenigen Fahrer, der die Namen herunterrattern könnte, wenn man ihn nach den Weltmeistern der Jahre 1969, 1973 und 1978 fragen würde. Ich glaube, deshalb bedeutet es ihm so viel."

Kein Mitleid mit der Konkurrenz

Neben dem Rennsieg ließ es sich der Heppenheimer auch wieder einmal nicht nehmen, die schnellste Runde in den Asphalt zu brennen, was beim Team jedoch nur selten für Begeisterungsstürme sorgt. "Er ist sehr auf den DHL Fastest Lap Award fixiert", scherzte Horner. "Er wäre verdammt angefressen, würde er diese Trophäe nicht gewinnen und manchmal geht eben das Temperament mit ihm durch. Ich sage zu Rocky [Renningenieur Guillaume Rocquelin] immer: 'Okay, jetzt kannst du ihn einbremsen.'"

Wie groß Red Bulls Überlegenheit in diesem Jahr ist, wird erst so richtig bei einem Blick auf die Konstrukteurs-Wertung deutlich, wo die britisch-österreichische über 200 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Mercedes aufweist. "Es ist nicht unsere Aufgabe, den anderen dabei zu helfen, voranzukommen", verspürt Horner aber kein Mitleid mit der Konkurrenz. "Unser Fokus liegt nur auf uns und nach jedem Rennen schauen wir, was wir noch besser machen können. Wir fühlen uns nicht schlecht, weil wir so viel gewinnen. Wir sind sehr stolz darauf."