Eigentlich war Ferrari 2013 angetreten, um den Weltmeistertitel zu gewinnen, doch rasch wurde klar, dass Red Bull einmal mehr eine unüberwindbare Hürde darstellen würde. Also schraubte man die Ziele in Maranello ein wenig zurück und wollte immerhin den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung erringen, doch auch dafür stehen die Chancen mittlerweile denkbar schlecht. Vor dem Saisonfinale in Brasilien liegt die Scuderia nur auf dem dritten Rang und weist den stattlichen Rückstand von 15 Punkten auf Mercedes auf, weshalb Fernando Alonso bereits zu resignieren beginnt.

"Es gibt nichts, was wir im Moment tun können", gab der Spanier nach dem US GP, den er als Fünfter beendete, niedergeschlagen zu Protokoll. "Wir kämpften, um Q3 zu erreichen und wir kämpften, um am Sonntag in die Punkte zu fahren, daher müssen wir es in Brasilien besser machen, wenn wir in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft kämpfen wollen." Angesichts der wenig erbaulichen Form der letzten Rennen äußerte Alonso sogar den Gedanken, dass der angepeilte zweite Rang nicht dem Potenzial Ferraris entspreche. "Vielleicht war das ein zu optimistisches Ziel", meinte er. "Wir müssen realistisch sein und wissen, dass der Kampf um den zweiten Platz ein Traum war und dieser Traum womöglich schwierig zu realisieren ist."

Ferraris Sehnsucht nach Titeln

Alonso stand schon lange nicht mehr auf dem Treppchen, Foto: Sutton
Alonso stand schon lange nicht mehr auf dem Treppchen, Foto: Sutton

Immerhin steht bereits fest, dass der Asturier die Saison als Vizeweltmeister beenden wird, was für ihn eine große Genugtuung darstellt. "Ich bin sehr stolz", hielt Alonso fest und konnte sich wieder einmal einen kleinen Seitenhieb auf seinen Arbeitgeber nicht verkneifen. "Wir haben eindeutig nicht das zweitschnellste Auto, daher ist Zweiter zu sein ein bisschen so etwas wie eine Belohnung für mich." Dieser Umstand könne jedoch nicht darüber hinwegtrösten, dass der Titel wieder einmal nicht in Maranello landete, stellte der Spanier unmissverständlich klar: "Wir bevorzugen es, zehn Mal Zehnter in der Weltmeisterschaft zu werden und einmal den Titel zu gewinnen, als viele Male Zweiter zu sein."

Alonso blieb in den bisherigen 18 Saisonrennen nur zwei Mal ohne Punkte, feierte aber auch nur zwei Siege und stand seit Singapur nicht mehr auf dem Podium. Dennoch sieht er gerade in dieser Konstanz seinen größten Vorteil gegenüber vielen anderen Piloten. "Das ist vermutlich eine meiner Stärken: viele Punkte am Sonntag zu holen", sagte der Ferrari-Mann. "Egal welches Auto ich habe und egal wie die Regeln sind, wir kämpfen bis zum letzten Rennen um die Weltmeisterschaft."