In der kommenden Woche soll es wirklich soweit sein: Quantum Racing will den Deal mit Lotus finalisieren und dem Team aus Enstone somit endgültig aus der finanziell vertrakten Situation helfen. "Wir stehen jetzt kurz vor dem Abschluss", versicherte Quantum-Vorstandschef Mansoor Ijaz am Sonntag in Austin. "Ich bin ziemlich sicher, dass wir es kommende Woche über die Bühne bringen. Wir werden nicht aufhören, bis es vollbracht ist - und das wird kommende Woche der Fall sein." Ähnliche Informationen gab es allerdings auch schon nach dem Rennwochenende in Abu Dhabi, doch bis jetzt herrschte Stille. Quantum will 35 Prozent der Anteile des Formel-1-Teams aus Enstone kaufen und Ijaz kündigte sogar noch Größeres an.

"Wir könnten dem Team sogar noch mehr Geld bringen als ursprünglich erwartet um sicherzustellen, dass es das Team noch für eine lange Zeit geben wird", so Ijaz. Das ist der erste Teil, sich einfach nur ins Team einzukaufen." Außerdem stehe noch in Aussicht, für Lotus weitere Sponsoren an Land zu ziehen - und nicht irgendwelche, wie Ijaz betonte: "Der zweite Teil sind die Sponsorings, die wir bringen. Jetzt kommt von unserer Seite kein Sponsor an Bord, bis sie wissen, dass der Kauf der Anteile komplett ist. Wenn das der Fall ist, kommen diese Sponsoren sehr schnell - und wir reden hier von großen Sponsoren, keinen kleinen."

Von der langfristigen Zukunft des Lotus-Teams einmal abgesehen, betrifft die unklare Lage hinsichtlich des Quantum-Deals auch die nahe Zukunft. Lotus muss Ersatz für den scheidenden Kimi Räikkönen finden und der allgemeine Konsens sieht so aus: Wenn Quantum wirklich die Anteile kauft und damit viel Geld ins Team pumpt, könnte Nico Hülkenberg eine Option für 2014 sein. Falls nicht, müsste Enstone auf Pastor Maldonado zurückgreifen, dessen Sponsoren-Gelder allerdings auch noch nicht geklärt sind.

Vor einigen Wochen erzählte Ijaz in aller Öffentlichkeit, dass Hülkenberg die erste Wahl aus Sicht des Unternehmens sei. Lotus soll aktuell mit vier Fahrern Gespräche führen, darunter Maldonado und Noch-Sauber-Pilot Hülkenberg. In Austin bezog Ijaz zur Personalie Hülkenberg nicht mehr so eindeutig Stellung, sondern sagte im Hinblick auf den Räikkönen-Nachfolger: "Wir machen diesen Teil wahr, indem wir sicherstellen, dass Eric Boullier genügend Geld zur Verfügung steht."

Unterdessen war sich Maldonado nach seinem Williams-Aus zum Ende der Saison sicher, dass es bald Neuigkeiten zu seiner Zukunft zu vermelden gibt. "Ich habe eine sehr klare Idee und die Entscheidung bereits getroffen", so der Venezolaner, der 2014 durch Felipe Massa ersetzt wird. "Wir erwarten, dass die Verträge unterschrieben werden. Wir warten jetzt auf die Bestätigung." Um welches Team es sich genau handelt, wollte sich Maldonado nicht entlocken lassen.