Jenson Button wird sich mit Sicherheit noch lange an den Großen Preis der USA erinnern. Nicht wegen seines zehnten Platzes im Rennen, sondern vielmehr wegen der Einstellung einer historischen Marke. Button hat nun 246 Grands Prix auf dem Buckel und damit genauso viele wie David Coulthard. Kein anderer britischer Rennfahrer saß häufiger im Formel-1-Auto als die beiden. Nach dem großen Finale in Brasilien wird Button dann allein an der Spitze der ewigen Liste thronen. Es war zumindest ein wenig Balsam für die geschundene Seele, denn in Austin lief beim McLaren-Piloten nicht allzu viel zusammen. Mit Platz zehn betrieb er nach dem schwierigen Qualifying und Startplatz 15 zumindest Schadensbegrenzung.

Was die Sache für Button noch mehr verkomplizierte: Schon kurz nach dem Start zog er sich einen Schaden an der Endplatte auf der linken Seite seines Frontflügels zu. McLaren überlegte, die Nase an Buttons Auto bei einem Boxenstopp zu wechseln, entschied sich aber dagegen, um Zeit zu sparen. "Stattdessen gaben mir die Mechaniker zusätzlichen Frontflügel", erklärte Button. "Das half, die Balance des Autos wieder herzustellen. Trotzdem war es nicht ideal, denn der Verlust von Abtrieb vorne beeinflusst nicht nur den vorderen Teil, sondern den Luftstrom des gesamten Autos."

Es war nach Abu Dhabi das zweite Mal in Folge, dass sich Button im Rennen einen Schaden am Auto zuzog. Seinen Humor verlor er trotzdem nicht: "Ich fürchte, dass mir das Team jetzt eine Rechnung schreibt, weil das zweimal innerhalb kurzer Zeit passierte." In der 13. Runde steuerte Button die Box an und ließ die harten Reifen aufziehen - mit diesen beendete er das Rennen dann auch. McLaren wollte sich mit dem frühen Stopp einen Vorteil verschaffen, doch der Plan ging nicht auf. "Die anderen Fahrer kamen eine Runde nach mir an die Box und somit hing ich wieder im Verkehr fest", erklärte Button.

Mit einem untersteuernden Kompromiss-Chrompfeil schleppte sich Button dann durchs Rennen. "Die ersten 30 Runden, in denen ich hinter Felipe Massa festhing, waren besonders hart. Zum Ende des Rennens konnte ich aber ein paar gute Überholmanöver starten und das machte den Tag etwas interessanter." In der vorletzten Rennrunde gelang ihm die entscheidende Attacke gegen Daniel Ricciardo und damit immerhin ein WM-Zähler beim vorletzten Rennen des Jahres. Buttons Wunsch für das Finale in Interlagos: "Ich hoffe, dass es dann keine Probleme gibt und es spannend und ertragsreich wird."