Nico Rosberg betrieb beim Großen Preis der USA mit Platz neun zumindest ein wenig Schadensbegrenzung, war nach dem Rennen aber frustriert. Von Startplatz zwölf rieb sich der Mercedes-Pilot 56 Runden lang auf, konnte nicht entscheidend nach vorn fahren. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden", sagte er. "Das fing gestern schon an, im Qualifying bekam ich die Reifen nicht auf Temperatur und habe mehr gelitten als alle anderen." Nach Platz 14 im Qualifying hatte Rosberg eingeräumt, die Streckenbedingungen in Austin unterschätzt zu haben - die Folge war der vorzeitige Abschied bereits im Q2.

Diesmal konnte Mercedes auch über die Strategie keinen großen Platzgewinn herausholen, die Taktik war angesichts des Ein-Stopp-Rennens arg limitiert. Nach seinem Boxenstopp verlor Rosberg sogar noch zwei Plätze, die er sich zu vor erkämpft hatte. "Ich musste alle auf der Strecke überholen", so Rosberg. "Das hat zwar ein paar Mal funktioniert, aber Platz neun ist gar nichts. Das ist wirklich sehr enttäuschend, weil ich schon ein wenig auf die Fahrer-WM fokussiert war, aber immerhin haben wir ein paar Punkte auf Ferrari gut gemacht." Rosberg bleibt WM-Sechster, sein Rückstand auf Mark Webber beträgt nach dessen drittem Platz 20 Punkte.

Vorwürfe aus den eigenen Reihen gab es angesichts des unbefriedigenden Resultats nicht - Mercedes wusste, dass Rosberg von Startplatz zwölf keine einfache Aufgabe bevorstand. "Man hofft immer, dass es weiter nach vorn geht", sagte Niki Lauda. "Aber die Verkehrslage war sehr hoch. Und wenn du feststeckst, werden die Reifen und auch das Auto sehr heiß." Doch dank Lewis Hamiltons viertem Platz sei es laut Lauda unter dem Strich ein gutes Resultat für Mercedes gewesen. Toto Wolff über Rosbergs verhageltes Rennen: "Nico wurde im Verkehr etwas von einem grandios fahrenden Bottas aufgehalten."