Das Qualifying zum Großen Preis der USA verlief für Mercedes alles andere als nach Wunsch. Lewis Hamilton kam nicht über den fünften Startplatz hinaus, war damit aber noch immer deutlich besser bedient als Nico Rosberg, der nur 14. wurde, da er enorme Probleme mit den Reifen hatte. Somit sehen sich die Silberpfeile beim vorletzten Rennen des Jahres mit einer schwierigen Ausgangsposition konfrontiert, auch wenn Ferrari, der Konkurrent um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung, ebenfalls nicht zu glänzen vermochte.

"Ich hatte große Probleme, meine Reifen in das richtige Arbeitsfenster zu bekommen - es ist so enttäuschend, Q3 verpasst zu haben", klagte Rosberg, der zuvor nur einmal in dieser Saison außerhalb der Top-10 starten musste. "Es drehte sich alles darum, den richtigen Kompromiss zwischen den harten Reifen und der sehr weichen Streckenoberfläche zu finden, weswegen wir viele Überraschungen sahen", verdeutlichte der Wiesbadener die Schwierigkeiten.

Weil für Sonntag wärmere Temperaturen angesagt sind, sollte Mercedes zwar besser aufgestellt sein, was für Rosberg angesichts seiner schlechten Startposition jedoch nur ein geringerer Trost ist. "Wir haben viel an unserer Renn-Pace gearbeitet. Der Wagen sollte also stark sein und ich werde hart pushen, um nach vorne zu kommen, einige Jungs zu überholen und gute Punkte zu machen", wollte er jedoch nicht die Flinte ins Korn werfen.

US-Hattrick in weiter Ferne

"Die Bedingungen waren knifflig, daher muss ich mit dem fünften Rang zufrieden sein, auch wenn ich natürlich lieber um einen Platz in den ersten beiden Reihen gekämpft hätte", bilanzierte Hamilton, dem das schwarze Gold ebenfalls zu schaffen machte. "Das Auto war schnell und ich hatte eine gute Balance, aber wir brachten die Reifen einfach nicht zum Arbeiten", schilderte der Brite. "Die Strecke war völlig anders, als noch beim letzten Training am Morgen. Zudem war es sehr windig, was unseren Wagen stark beeinflusste."

Bis dato ist Hamilton in den USA noch ungeschlagen, denn der Silberpfeil-Pilot entschied sowohl 2007 das Abschiedsrennen Indianapolis als auch die Austin-Premiere im Vorjahr für sich. Will er den Hattrick feiern, ist jedoch ein wahres Husarenstück vonnöten. "Im Training fühlte sich der Wagen sehr stark an, daher hoffe ich, dass wir ein gutes Setup finden können", richtete der Brite den Blick auf Sonntag. "Ich muss einen guten Start haben und wenn das gelingt, gibt es einiges, für das es sich zu kämpfen lohnt."

Nico Rosberg muss außerhalb der Top-10 starten, Foto: Sutton
Nico Rosberg muss außerhalb der Top-10 starten, Foto: Sutton

Teamchef Ross Brawn machte kein Hehl daraus, dass er sich eine bessere Ausgansposition für den Grand Prix auf dem Circuit of the Americas erwartet hatte. "Das war ein sehr hartes Qualifying und sicherlich nicht das, worauf wir gehofft hatten", betonte der Brite und lieferte auch sogleich die Erklärung für das mangelhafte Abschneiden: "Unser Wagen schien unter den vorherrschenden Bedingungen zu leiden. Der böige Wind machte das Auto unruhig und es war zudem knifflig, die Reifentemperaturen in das richtige Fenster zu bekommen."

"Das war ein sehr enttäuschender Nachmittag für das Team", gab Motorsportchef Toto Wolff unumwunden zu. "Die Hauptherausforderung bestand darin, alle vier Reifen in das Arbeitsfenster zu bekommen. Das ist uns eindeutig nicht so gut gelungen wie unseren Gegnern. Das zeigt sich in den Startpositionen", erklärte der Österreicher, fügte jedoch etwas versöhnlicher an: "Aber morgen ist ein neuer Tag, an dem die Bedingungen wärmer sein sollen. Das sollte uns mehr liegen. Deshalb sind wir optimistisch, dass das Rennen unseren Stärken entgegen kommen könnte."