Gut, dass noch nicht das Qualifying auf dem Programm stand, wird man sich bei Marussia nach einem völlig verkorksten Freitag in Austin wohl gedacht haben. Wäre es bereits um die Startaufstellung gegangen, wären sowohl Jules Bianchi als auch Max Chilton an der 107%-Hürde gescheitert und hätten den vorletzten Grand Prix des Jahres aus der Zuschauerrolle verfolgen müssen. Der Tag begann für das Hinterbänklerteam bereits schlecht, denn Rodolfo Gonzalez, der in der ersten Session das Cockpit von Bianchi übernahm, blieb kurz vor Ablauf der Zeit auf der Strecke stehen, da sein Motor ein Problem erkannt und sich abgeschaltet hatte. "Es ist einfach schade, ein Motorproblem am Ende der Session zu erleiden", konstatierte der Venezolaner.

Bianchi blieb somit lediglich der Nachmittag, um die für ihn neue Strecke zu erlernen, was angesichts von 9,7 Sekunden Rückstand mehr schlecht als recht gelang. "Es wurde heute dadurch erschwert, dass die Balance wirklich inkonstant war und wir viele Dinge versuchen mussten, um sie zu verbessern", zeigte sich der Franzose unzufrieden. "Wir wissen nicht, was die richtige Lösung ist oder wie gut sie funktionieren wird, ehe die Ingenieure alle Daten angesehen haben. Es war ein harter Tag und ich hoffe, wir können ein paar Dinge über Nacht lösen und schlagen uns morgen besser."

Zeitenmäßig lief es für Teamkollege Max Chilton zwar etwas weniger schlecht - der Brite lag am Nachmittag "nur" 8,9 Sekunden hinter der Bestzeit zurück, dafür erlitt er einen Bremsdefekt und musste das Training vorzeitig beenden. "Insgesamt hatte ich einen guten Tag und alles schien sich in eine positive Richtung zu entwickeln", erklärte der Rookie unverdrossen. "Wir müssen uns das Problem mit der Bremsscheibe ansehen, das meine Nachmittagssession verkürzt hat, denn wir scheinen gute Fortschritte zu machen", gab er weiter zu Protokoll. "Ich habe meinen ersten Tag auf dem Circuit of the Americas genossen und hoffe, morgen und im Rennen so weitermachen zu können."