Red Bull vorne weg, dahinter Mercedes. So lässt sich der Freitag in Austin mit wenigen Worten zusammenfassen. Wieder einmal waren Nico Rosberg und Lewis Hamilton die ersten Verfolger von Sebastian Vettel und Mark Webber, auch wenn die Silberpfeile rund eine halbe Sekunde Rückstand auf die Spitze aufwiesen. Hamilton war mit seinem neuen Chassis unterwegs, nachdem er in den vergangenen Rennen über fehlende Pace klagte, und wusste Positives zu berichten.

"Nachdem wir das Chassis gestern gewechselt hatten, fühlte sich das Auto besser an, besonders auf den Longruns war es ziemlich konstant", sagte der Brite, der mit den Option-Reifen auch auf einem langen Stint gut zurechtkam, was neue strategische Möglichkeiten eröffnen könnte. Allerdings war sich Hamilton nicht völlig sicher, ob das Chassis auch wirklich ausschlaggebend für seine schwache Form an den letzten Rennwochenenden war.

"Ich habe keine Idee. Aber es spielt keine Rolle, es ist Vergangenheit und ich blicke nach vorne", betonte er. "Es ist schwierig zu sagen, was es war. Sicherlich hat der Riss nicht geholfen. Es war kein Riss, es war ein Loch." Nachholbedarf ortete Hamilton hingegen noch in puncto Setup, welches nicht zur Gänze seinen Wünschen entsprach. "Aber alle im Team sind fokussiert, die Saison mit einem Hoch zu beenden und diese Grundlage mit in den Winter zu nehmen", versicherte er.

Rosberg peilt das Podium an

Auch Teamkollege Rosberg konnte von einem gelungenen Nachmittag berichten, nachdem in der ersten Session noch bedingt durch Nebel und Hubschrauber Chaos vorherrschte. "Der Wagen fühlte sich wie auf Schienen an und ich war mit der Balance sehr zufrieden", frohlockte der Wiesbadener und ließ eine kleine Kampfansage los: "Ich hoffe, wir können die Red Bulls an diesem Wochenende fordern - ich werde 100 Prozent für ein Podium pushen."

Aufgrund der glatten Streckenoberfläche sei es allerdings nicht einfach, die Reifen richtig hinzubekommen, zumal Pirelli die beiden härtesten Gummimischungen anlieferte. "Deswegen halten die Reifen lange und die Leute werden versuchen, nur einen Stopp zu absolvieren", betonte Rosberg, der sich über die bereits am Freitag gut besetzten Tribünen auf dem Circuit of the Americas freute.

"Nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, erlebten wir auf der Strecke einen normalen und problemfreien Tag. Die Strecke und die Reifen scheinen recht konstant zu sein", fasste Teamchef Ross Brawn den Auftakt in Texas zusammen. "Insgesamt scheint unser Auto in guter Form zu sein. Wir konnten unser Programm absolvieren und das gilt ganz besonders für die wichtigen Runs mit viel Sprit an Bord. Insgesamt sieht alles gut aus."

Motorsportchef Toto Wolff war mit den ersten Eindrücken aus Austin ebenfalls zufrieden. "Das war ein positiver und produktiver Tag. Die Fahrer konnten ihre Programme absolvieren und die Zeitentabellen lassen erahnen, dass wir dort stehen, wo wir uns erwartet hatten", erklärte der Österreicher. "Wir sind mit beiden Autos Long Runs gefahren und haben nun viele Daten, die wir analysieren müssen. Jetzt müssen wir heute Nacht hart arbeiten und sehen, wo wir morgen stehen, wenn es im Qualifying wirklich drauf ankommt."