Der ehemalige McLaren-Koordinator Jo Ramirez ist betrübt über das plötzliche Aus seines Landsmanns Sergio Perez bei McLaren. Nach nur einer Saison an Bord der britischen Mannschaft muss Checo das Schiff wieder verlassen. Doch Ramirez hat Perez in seiner ersten McLaren-Saison beobachtet und glaubt zu wissen, warum das Experiment "Mexiko und Großbritannien" nicht geglückt ist.

"McLaren brauchte einen noch besseren Fahrer als Jenson Button, aber Checo konnte ihn nicht herausfordern - außer ein paar Mal", erklärte Ramirez der mexikanischen Tageszeitung Cancha. Der Mexikaner zweifelt nicht an Perez' Fahrkünsten, sondern eher an seiner persönlichen Reife.

"Abgesehen von seinem fahrerischen Können gibt es auch andere Aspekte, die ein Formel-1-Fahrer heutzutage braucht. Sergio ist ein intelligenter Mensch und ich bin mir sicher, dass er weiß, warum er seinen Sitz bei McLaren verloren hat. Sein Problem war niemals die Beziehung zum Team, sondern er beschwerte sich immer über die britische Presse, die schrieb, dass er zwar ein guter Fahrer sei, aber leicht arrogant."

Das Checo bei der Presse nicht gerade beliebt ist, bestätigte auch Livio Oricchio, Journalist der brasilianischen Zeitung O Estado. "Ich habe ihn in diesem Jahr ein paar Mal interviewt. Er schaut einem nicht in die Augen und will, dass das Interview schnell vorbei geht. Menschliche Beziehungen haben viel mit dem Erfolg in der Formel 1 zu tun. Ohne sie geht nichts", verdeutlicht Oricchio.

"Der Wahrheit ins Auge zu blicken ist manchmal nicht schön. Er hatte eine goldene Gelegenheit bei McLaren und man bekommt so eine nur einmal im Leben", machte der 72-jährige Mexikaner deutlich, der 18 Jahre lang bei McLaren gearbeitet hat. "Heutzutage sind die Fahrer sehr jung, wenn sie in die Formel 1 kommen. In dem Alter wissen sie noch nicht, wie sie sich verhalten sollen und lassen sich von ihren Managern trainieren. Sergio versuchte es alleine und er ist gescheitert."