Daniil Kvyat wird 2014 in Diensten von Toro Rosso sein erstes Formel-1-Rennen bestreiten - mit 19 Jahren. Nicht nur sportlich stellt das eine große Herausforderung für den jungen Russen dar. "Ja, mein Leben hat sich seit der Bekanntgabe schon ein bisschen verändert", gesteht Kvyat ganz offen. "Manche Leute sagen zwar, es ändert sich nichts, aber diejenigen lügen offensichtlich."

"Aber es hat sich auf eine gute Art und Weise geändert", fügt das Nachwuchstalent schnell an. Am gravierendsten empfand er das enorm gestiegene mediale Interesse. "Aber auch Freunde, speziell die Freunde aus dem Motorsport, die blicken jetzt ein bisschen anders auf mich." Kvyat will aber nicht der glamourösen Seite der Formel 1 verfallen und sich verändern.

Dabei gibt sich der 19-Jährige erstaunlich reif: "Am Ende muss man mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben, man muss sich selbst treu bleiben und ehrlich zu sich selbst sein. Das ist das Wichtigste und das will ich schaffen." Während er seine persönlichen Ziele bereits fest vor Augen hat, will er sich sportlich auf nichts festlegen.

"Nein, ich habe kein konkretes Ziel. Ich möchte nur so viel wie möglich lernen und Erfahrung sammeln. Ich muss das Limit des Autos finden und will in jedem Rennen und an jedem Wochenende am Limit des Autos und an meinem persönlichen Limit fahren." Das Limit eines Formel-1-Autos durfte er zuletzt austesten, als er mit einem 402-Kilometer-Run seine Superlizenz erhielt.

An den letzten beiden Rennwocheneden darf er außerdem in den ersten Freien Trainings Formel-1-Luft schnuppern. In Austin ist Vergne zum Zuschauen verdammt, in Sao Paulo muss Ricciardo zusehen. Kvyat reist nach dem gewonnenen Titel in der GP3 mit viel Selbstvertrauen an. "Der Gewinn des Titels war ein großer Schub für mein Selbstbewusstsein. Ich wusste in Abu Dhabi schon, dass ich Formel 1 fahren werde, deswegen war es wirklich wichtig für mich."