FIA-Präsidentschaftsanwärter David Ward zieht vorzeitig die Reißleine. Am Donnerstagmittag erklärte der einzig verbliebene Herausforderer Jean Todts seinen Rückzug aus dem Wahlkampf. Der Brite sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da er nicht die erforderlichen Unterstützungserklärungen erhielt, um sich am 6. Dezember der Wahl stellen zu können.

In seiner Erklärung stichelte Ward erneut gegen das Wahlsystem der FIA. "2009 lag die Anzahl der Funktionsträger noch bei 23, aber nun ist die Anzahl auf 37 gestiegen - das ist der höchste Wert in der Geschichte der FIA", kritisierte Ward. Die Unterstützungserklärungen waren letztendlich der Grund für Wards Scheitern. "Die Unterstützungs-Vereinbarungen machen es für einen Kandidaten sehr schwer, die erforderliche Stimmenanzahl für die eigene Liste zusammen zu bekommen."

Ein Kandidat braucht für die Wahl zum FIA-Präsidenten die Unterstützung von sieben Vizepräsidenten aus allen FIA-Regionen. "In Nordamerika haben elf von zwölf Vereine bereits im März für Todt die Unterstützungserklärungen unterschrieben. So blieb nur noch ein Verein - also ein Vizepräsident - für meine Liste übrig", erläuterte Ward. "Vereine, die Sympathie für meine Kandidatur zeigten, hätten dann aber ihr Unterstützungsversprechen brechen müssen. Es ist daher verständlich, dass sie zögerten."

Trotz des Scheiterns sprach Ward bereits seine Glückwünsche an den Franzosen aus. Amtsinhaber Todt wäre somit automatisch erneuter Sieger. Sollte nicht noch plötzlich ein Kandidat aus der Überraschungskiste hüpfen, würde Todt Anfang Dezember kampflos in die zweite Amtszeit als FIA-Präsident starten.